Züchterreise nach Tschechien
In Tschechien wurde ein umfangreiches Fachprogramm geboten mit Besichtigungen von zwei Prüfstationen und von drei Zuchtbetrieben.
Mit der Simmentalzucht beschäftigen sich in Tschechien 114 Betriebe, die 3.900 Herdebuchkühe halten. Die Züchter sind Mitglied beim Fleischrinderzuchtverband – die Simmentaler stellen dort die drittgrößte Rassengruppe – und setzen sowohl beim Zuchttierzukauf als auch bei den Besamungsstieren auf hochwertige Genetik aus dem Ausland. Genetische Hornlosigkeit spielt auch in Tschechien eine große Rolle.
Seit 1990 wird die Fleischleistungsprüfung durchgeführt, seit 2000 gibt es eine eigene Zuchtwertschätzung für Fleischrinder, bei der Zuchtwerte für 21 Merkmale in den Bereichen Fruchtbarkeit, Wachstum und Exterieur berechnet werden. Einen hohen Stellenwert haben die Eigenleistungsprüfanstalten, denn nur geprüfte Stiere können in den Deckeinsatz gehen. Die Kosten für die Prüfung liegen zwischen 800 und 1.000 Euro – dementsprechend hoch sind auch die Preise für die Stiere, die auf Versteigerungen von den Züchtern und Mutterkuhhaltern erworben werden können. Bei der besuchten Versteigerung erzielte ein Sohn von LYKKE DAMASK (Vater: LYKKE ATLANTIS, Mutter: LYKKE OPULS) einen Höchstpreis von € 4.000,-, der Durchschnittspreis lag bei 3.100,- Euro.
Von großem Interesse für die Teilnehmer waren die Besichtigungen des Betriebes von Frantisek Kolar, Züchter des Stieres MAJOR SKY (MAJOR SKY-Tochter FRANZI wurde deutsche Bundessiegerin der Kalbinnen bis 21 Monate), des Landwirtschaftsbetriebes der Stadt Kasperk, ein Biobetrieb mit 340 Kühen, davon 80 Simmental-Herdebuchkühe und des Betriebes der Familie Barton, die zwei dänische Deckstiere im Einsatz hat.
Herzlichen Dank dem VDSI und an Kamil Malat, Geschäftsführer des tschechischen Fleischrinderzuchtverbandes!
Autor: Anna Koiner, Steiermark
Mehr Informationen zur Züchterreise sowie eine Betriebsreportage über den Zuchtbetrieb Lipp im Burgenland gibt’s im nächsten Fleckvieh Austria Magazin 3/12.
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