Zeitgleich mit dem in Kraft getretenen Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie fand die Zuchtrinderversteigerung in Traboch, Steiermark, mit einem breitgefächerten Angebot von über 170 Zuchtrindern aus vier verschiedenen Rassen und allen Alterskategorien statt.
Dass eine Veranstaltung wie eine Zuchtrinderversteigerung in Zeiten wie diesen abgehalten werden kann, ist alles andere als selbstverständlich und nur unter Einhaltung des Maßnahmenpapiers der ZAR in Abstimmung mit den Ministerien für Landwirtschaft und Gesundheit möglich. Die Sicherheitsmaßnahmen mit verpflichtendem Mund-Nasenschutz und der Einhaltung der Abstände wurden in bester Disziplin der Vermarkter und Käufer lückenlos eingehalten.
Obmann Matthias Bischof konnte trotz der unsicheren Rahmenbedingungen Kaufinteressenten aus der Steiermark und nahezu allen Bundesländern in Traboch begrüßen. Viele Kaufinteressenten nahmen auch das immer beliebter werdende Service des Treuhandkaufes durch die Experten der Rinderzucht Steiermark in Anspruch.
Auch in absoluten Corona-Krisenzeiten ist es der Rinderzucht Steiermark gelungen, für die Zahl an gemeldeten Tieren auch Kaufinteressenten zu gewinnen. Umfangreiche Ankäufe der österreichischen Zuchtviehhandelspartner sowie Interesse aus Italien und Slowenien sorgten für eine nahezu 100-prozentige Räumung des Angebotes.
Fleckvieh
Das Angebot von über 60 Zuchtkälbern und Jungkalbinnen konnte zu für die Verkäufer sehr zufriedenstellenden Preisen abgesetzt werden. Mit Nachfrage aus Exportmärkten gepaart mit privater Nachfrage von Aufzuchtbetrieben konnte ein zügiger Absatz erreicht werden. Die Kategorie der Kuhkälber schloss bei hohen 616-Euro- und die der Jungkalbinnen bei ebenfalls hohen 1.005-Euro-Zuschlagspreis im Schnitt. Die gefragtesten Tiere waren eine mischerbig hornlose GS MURTAL Pp-Tochter aus der Zucht von Elisabeth Glöglburger, St. Peter sowie eine gut typisierte HERMELIN-Jungkalbin aus dem Betrieb von Peter Peiner in Voitsberg.
Das Angebot an Kühen in Milch war mit über 50 angebotenen Tieren breit. Die Jungkühe präsentierten sich standorttypisch leistungsstark mit hoher Qualität in den Eutermerkmalen. Erfreulich starke bäuerliche Nachfrage und ein wahrer Run auf Jungkühe aus biologisch geführten Betrieben ermöglichte einen im Vorfeld nicht erwarteten Durchschnittspreis von über 2.000 Euro netto. Bemerkenswert war, dass mehr als 50 Prozent der angebotenen Jungkühe einen Zuschlagspreis von über 2.000 Euro erzielen konnte und sogar zwei Mal die 3.000-Euro-Marke überboten wurde. Bei den konventionellen Jungkühen reihten sich drei Jungkühe des Zuchtbetriebes Christoph Eichberger, St. Margareten an die Spitze der gefragtesten Tiere. Diese drei Jungkühe (V: Miami, Worldcup, Imperativ) hatten Schauqualität und verblieben im Zuchtgebiet der RSTM. Der besagte Run auf Bio-Jungkühe schlug sich in der Preisbildung von zwei leistungsstarken Tieren der Zuchtbetriebe Hubmann Michael, St. Peter und Dullnig Reinhard, Murau nieder, für die ihre neuen Besitzer bereit waren, Schlussgebote von 3.000 Euro zu legen. Die Preisbildung der Kategorie der Jungkühe war einmal mehr von der garantierten Milchmenge abhängig.
WORLDCUP-Tochter vom Betrieb Eichberger, St. Margarethen
WALDLER-Tochter vom Betrieb Hubmann, St. Peter am Kammersberg
GS MONSIEUR-Tochter vom Betrieb Cornides, Landl
HAZARI-Tochter vom Betrieb Windisch, Passail
Das Angebot an trächtigen Kalbinnen war diesmal geprägt von vielen Tieren, die mit außergewöhnlich guter Entwicklung und besten Körper- und Exterieureigenschaften zu überzeugen wussten. Die anwesenden Viehhandelspartner Schalk und Genetik Austria sowie eine durchaus breite bäuerliche Nachfrage sorgten für einen sehr positiven Marktverlauf, wobei Tiere mit Körper und entsprechenden Trächtigkeiten zu Spitzenpreisen verkauft werden konnten. Unser steirischer Viehhandelspartner Firma Schalk agierte sehr offensiv und sicherte sich die besten Tiere der Auktion für seine Kunden. Im Schnitt schloss die Kategorie bei fast 1.900-Euro-Zuschlagspreis und 15 Tieren, für die über 2000 Euro geboten wurden. Eine Absatzlage, wie sie selten zuvor in den letzten Jahren am Standort Traboch gegeben war. Auch bei den Kalbinnen waren Bio-Tiere stark nachgefragt. Die Topseller waren zwei kapitale Tiere aus den Betrieben Cornides Hannes, Landl (V.: GS Monsieur) und Windisch Johann, Passail. (V.: Hazari)
Die vom Land Steiermark gewährte Ankaufsbeihilfe für Kühe und trächtige Kalbinnen wirkte einmal mehr markstabilisierend und ist eine essentielle Unterstützung der steirischen Rinderwirtschaft. Abschließend gilt der Dank der Rinderzucht Steiermark allen Verantwortungsträgern in Bund und Land, die durch ihr Wirken die Aufrechterhaltung der zentralen Zuchtrindervermarktung ermöglichen, sowie der zuständigen Behörde mit Amtsveterinär Dr. Kaltenegger für die bestens funktionierende Zusammenarbeit.
Preisstatistik Fleckvieh
Preise netto in Euro, in Klammer die Anzahl der verkauften Tiere