Erstmalig Online-Generalversammlung der Rinderzucht Tirol

Eine Premiere fand am 29. April mit der erstmaligen Durchführung der Generalversammlung der Rinderzucht Tirol eGen online statt. Bedingt durch die Pandemie war diese nur online möglich. Teilnahmeberechtigt dazu waren aus organisatorischen Gründen nur die Delegierten und Mitgliedervertreter der Rinderzucht Tirol eGen. So waren 108 der 168 Berechtigten Online anwesend.

Die Vorsitzenden des Aufsichtsrates und Vorstandes Kaspar Ehammer und Christian Straif konnten trotz des schwierigen Umfeldes auf ein erfolgreiches Jahr zurückschauen. Das zweite Jahr der Rinderzucht Tirol eGen nach der Fusion 2018 war anfangs geprägt von der Vereinheitlichung der Arbeitsabläufe, Optimierung in Verwaltung und Zahlungsverkehr, Bürozusammenführung in der Zentrale, der Zusammenführung aller Jungzüchtervereine und personeller Umstrukturierungen. Mit der Covid-Pandemie musste man innerhalb von wenigen Tagen mit einer völlig neuen Situation umgehen. Die Rinderzucht Tirol eGen führte trotz schwierigster Umstände die Vermarktung ohne Unterbrechung weiter. Große Marktverwerfungen mussten bewältigt werden. Der Außer-Haus-Verzehr kam zum Erliegen. Die Qualitätsfleischprogramme überstanden die Krise relativ unbeschadet. In dieser Zeit entstand auch das firmeneigene Tiroler Qualitätsfleischprogramm ehrlich.tirol, wo man mit wenigen Klicks einfach online Tiroler Mischpakete von Rind, Kalb und Lamm bestellen kann.

Im züchterischen Bereich wurden für Fleckvieh und Braunvieh die Zuchtwerte erstmalig mit der neuen „Single-Step“-Methode und bei Holstein der RZG nach der neuen Zusammensetzung gerechnet. Die Zeit der Krise nutzte man für den Start der Digitalisierungsoffensive. Wesentliche Projekte dazu sind die neue Tierbörse Kuh4you, Rinderzucht-App und Homepage. Die endgültige volle Umstellung des neuen digitalen Dienstleistungsservices für Mitglieder und Kunden wird im Herbst 2021 umgesetzt sein.

Insgesamt wurden 19 Vorstands- und 8 Aufsichtsratssitzungen – davon 7 gemeinsam – abgehalten. Für die zurückgetretene Andrea Friedle wurde Tierzuchtdirektor Rudolf Hußl als Nachfolger im Aufsichtsrat vorgeschlagen. Revisor Mag. (FH) Bernhard Hilber vom Raiffeisenverband Tirol stellte den Prüfbericht der Revision vor. Der satzungsmäßige Auftrag wurde trotz Pandemie mit einem positiven Ergebnis erfüllt.

Mit 6.313 Mitgliedern ist die Rinderzucht Tirol die größte Rinderzuchtorganisation in Österreich mit einer Bilanzsumme von fast 23 Millionen Euro. Laut eco.nova ist die Rinderzucht Tirol damit in der Top-500-Liste der umsatzstärksten Unternehmen Tirols auf Platz 274 gelistet. Über 30.000 Tiere wurden 2020 vermarket. Diese beiden Parameter zeigen die große Bedeutung der Rinderzucht Tirol eGen für die Tiroler Bauern in Zucht, Produktion und Vermarktung.

So war es auch Kaspar Ehammer und Christian Straif ein großes Anliegen, sich bei allen Mitarbeitern und Funktionären für ihren Einsatz in der Bewältigung der Krise und bei allen Mitgliedern und Kunden für das ausgesprochene Vertrauen zu bedanken. Besonders wichtig waren auch die unterstützenden Maßnahmen des Landes Tirol auf Initiative von LH-Stv. Josef Geisler mit Ausmerz-, Vollmilchmastkälber- und Almmilchkuhprämie. In ihren Grußworten betonten LH-Stv. Josef Geisler, Präsident Josef Hechenberger und ZAR-Obmann Stefan Lindner die Wichtigkeit der Stärkung der heimischen Produktion als wichtigen Faktor für den Erhalt der flächendeckenden Landwirtschaft. Ein wesentlicher Punkt dazu ist ein gutes Verhandlungsergebnis für die GAP ab 2023, der Ausbau der Qualitätsfleischprogramme und die Umsetzung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung.


von Christian Moser, Rinderzucht Tirol

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Lukas Kalcher, ZAR