Am Rande des Alpenvorlandes, im westlichen Mostviertel, befindet sich der Betrieb der Familie Höritzauer in der Züchtermetropole St. Peter/Au. In dieser durch die Viehzucht geprägten Region bewirtschaftet die Familie einen herausragenden Milchviehbetrieb mit 60 Kühen.
Seit Beginn der Leistungskontrolle wächst der Zuchtbetrieb über Generationen hinweg. Mit nur 22 Kühen übernahmen Maria und Anton 1993 den Hof, seither befindet sich der Betrieb in einem stetigen Wachstum und besteht heute aus einer 150-köpfigen Fleckviehherde. Eines ist bei jedem Betriebsbesuch sowohl auffällig als auch beeindruckend: Stillstand gibt es auf der Hofstelle nicht. Die Familie bewirtschaftet 60 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, geteilt auf 40 Feldstücke, in Eigenarbeit.
Sohn Florian ist ein engagierter Jungzüchter und Landwirtschaftsmeister. Mit großer Begeisterung und seinem beruflichen Fachwissen investiert er viel Zeit für die Zusammenstellung der Futterration. Die Futterkosten werden akribisch im Auge behalten und genau berechnet. Wichtig ist Florian eine entsprechend hohe Leistung bei gesunden und langlebigen Kühen. Das Kraftfutter wird am Betrieb selbst gemischt. Die Milchviehherde wird mit einem Zweischnecken-Mischwagen gefüttert, der auf einen Unimog aufgebaut ist.
S-Kuhfamilie bürgt für Qualität
Die ungemein gastfreundliche und herzliche Familie Höritzauer verfolgt mit großem Interesse die Fleckviehzucht. Immer wieder ist man mit Freude und Züchterstolz bei diversen Ausstellungen mit dabei. Durch die präzise Anpaarung der Stiermütter und die Mitarbeit im NÖ-Genetik-Zuchtprogramm wurden bereits einige Stiere durch die Rinderbesamungsstation Genostar angekauft.
Das züchterische Highlight und der ganze Stolz der Familie ist der HOKUSPOKUS-Sohn GS HOERI. Durch die Single-Step-Zuchtwertumstellung erfuhr GS HOERI seinen zweiten Frühling und verbesserte sich um einige Punkte im Gesamtzuchtwert. Seine Mutter SORY, eine RUKSI-Stiermutter, ist eine extrem leistungs- und exterieurstarke Stiermutter und wurde bereits mehrmals für Embryotransfer genutzt. Noch heute steht sie in absoluter Top-Form im Stall. Die enorm leitungsstarke Großmutter SONATE, eine WOBBLER-Tochter aus dem Prüfeinsatz, konnte ebenfalls ihre vierte Laktation mit 1.000 Fett- und Eiweiß-kg abschließen. Aktuell überzeugt sie mit 55 kg Milch in der fünften Laktation.
Die imponierende Tatsache, dass mittlerweile die gesamte Herde auf die S-Kuhfamilie zurückgeht, lässt das Züchterherz höher schlagen. Die Wurzeln der S-Kuhfamilie lassen sich bis ins Jahr 1964 zurückverfolgen. Die Kühe dieses Kuhstammes bestechen durch Leistungswillen und Vitalität.
GS HOERI, ein Allrounder
GS HOERI ist als Linienalternative höchst interessant; neben einer guten Milchleistung besticht GS HOERI mit überragenden Milchinhaltsstoffen, sowohl in der Fett- als auch Eiweißleistung. Neben der idealen Doppelnutzung glänzt er vor allem mit Bestwerten bei den immer wichtiger werdenden Merkmalen weibliche Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer. Im Exterieur verspricht er aufgrund seiner genomischen Vorschätzung mittelrahmige Jungkühe mit hervorragenden Fundamenten und kompakten Eutern. GS HOERI ist auch für die Besamung von Kalbinnen geeignet.
Hervorragende Arbeit leistet in der Herde der geprüfte Vererber MINT. Am bekanntesten dürfte seine Tochter SINGA sein. Sie wurde 2018 am NÖ-Genetik-Vereinscup erfolgreich ausgestellt und gehört mit ihrem Traumeuter zu den absoluten Blickfängen im Stall. Auch ihre Mutter, die IKEBANA-Tochter SISSI, wurde bereits im Zuge einer Nachtzuchtschau in Bergland ausgestellt.
Aufzucht und Vermarktung
Mit 12 Monaten wird die am Betrieb gehaltene Nachzucht selektiert. Hier sieht man laut Betriebsführer bereits die Entwicklung und die Qualität der Tiere. Die vermarkteten Tiere werden entweder über die Ab-Hof-Schiene oder über die Versteigerung in Bergland, ausschließlich über den NÖ-Genetik-Rinderzuchtverband, vermarktet. In letzter Zeit wurde viel in die Aufzucht der Jungtiere investiert, denn nur beste Haltungsbedingungen und bestes Futter sorgen für eine ideale Entwicklung im Jugendstadium, sind sich die Betriebsführer einig.
Zuchtphilosophie
Bei der Stierauswahl setzt die Züchterfamilie auf nachkommengeprüfte Stiere mit höchster Sicherheit und auf junge Genetik. Der Mix in der Auswahl ist für die Familie entscheidend. Rund die Hälfte der Besamungen wird mit geprüften Stieren durchgeführt. Man züchtet auf leistungsbereite Kühe mit gutem Exterieur und hoher Nutzungsdauer.
Familie Höritzauer, 1. R. v. l.: Anton, Anton u. Theresia, Maria; 2. R. v. l. die Kinder mit Partner: Sohn Andreas, Carolin u. Sohn Anton, Karin u. Sohn Florian, Tochter Magdalena u. Leopold
Der Hof der Familie Höritzauer in St. Peter in der Au, Bezirk Amstetten, Niederösterreich
Der Kuhstall wurde laufend erweitert. Der Jungviehstall mit Hochbuchten und große Abkalbebox wurde 2019 dazu gebaut.
GS HOERI (Hokuspokus x Ruksi x Wobbler)
SORY (V: Ruksi), 3/3 10.915-4,26-3,61-858, die Mutter von GS HOERI
SINGA (V: Mint), 3/3 12.686-3,94-3,29-918
SISSI (V: Ikebana), 7/6 9.079-4,52-3,77-753