Die 287. Versteigerung am 15. September 2021 in Freistadt, Oberösterreich, war durch den Besuch aller BBK-Obleute des Mühlviertels besonders ausgezeichnet. Der RZO und die Bezirksbauernkammern versuchen im gemeinsamen Dialog noch stärker die Vorteile der gemeinsamen Vermarktung an einem Marktstandort wie Freistadt zu kommunizieren, um auch zukünftig im nationalen und internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein. Die Rinderzucht im Mühlviertel ist eine tragende Säule und es gilt, diese weiter zu stärken, und so wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass der Fleckvieh-Weltkongress und die Bundes-Fleckviehschau Anfang September 2022 in Freistadt stattfinden werden.
Das Angebot war bei allen Kategorien durchaus sehr ansprechend in Qualität und Stückzahl.
Insgesamt wurden 10 Natursprungstiere aufgetrieben. Die St.Nr. 5 – ein WEITBLICK-Sohn (MV: Janda) vom Züchter Andreas Sigl aus Oepping wurde durch die OÖ. Besamungsstation angekauft. Dieser Stier war extrem gut entwickelt und zeigte ein ähnliches Profil wie die genomische Zuchtwertschätzung hinsichtlich Exterieur und speziell im Rahmen. Die weiteren angebotenen Jungstiere konnten großteils an private Käufer verkauft werden. Bei einigen Tieren gab es allerdings keinen Konsens zwischen Verkäufer und Käufer.
Die angebotene Kuhzahl war diesmal besonders groß: 44 Tiere in dieser Kategorie standen zum Verkauf an. In der Spitze konnten viele Tiere über 2.000 Euro erzielen. Kühe mit Schwächen oder unterdurchschnittlichen Leistungen konnten aber teilweise auch keinen Abnehmer finden. Insgesamt kann man aber mit dem Durchschnittspreis durchaus zufrieden sein.
Auch der Durchschnittspreis bei den trächtigen Kalbinnen liegt im derzeitigen Marktniveau. Bei den höherträchtigen Kalbinnen stach eine Kalbin mit gGZW 130 heraus, die den Tageshöchstpreis von 2.720 Euro erzielte. Bei den kleinträchtigen Kalbinnen war die Nachfrage durch drei Firmen durchaus gegeben. Die Preisvorstellungen der Verkäufer deckten sich aber nicht immer mit den Angeboten und so blieben doch etwas mehr Kalbinnen als üblich unverkauft.
Die weitere Entwicklung auf dem Exportsektor für Zuchtvieh ist derzeit nicht ganz einfach abzuschätzen. Wir erwarten aber nach dieser Delle doch wieder ein deutlich steigendes Interesse und damit steigende Preise.
Die Kälberversteigerung verlief sehr erfreulich. Herausragend war der Absatz bei den weiblichen Zuchtkälbern mit einem Durchschnittspreis von 684 Euro brutto. Sehr zufriedenstellend verlief auch der Absatz der männlichen Nutzkälber mit einem Durchschnittspreis von knapp 5,00 Euro netto bei 106 kg und es gelang bei den Kälbern auch, einen praktisch restlosen Verkauf zu erzielen.
Preisstatistik – Fleckvieh
Preise in Euro, netto; bei Zuchtrindern und -kälbern Preise pro Stück, bei Nutzkälbern pro Kilo (in Klammer die Anzahl der verkauften Tiere)
* Ø-Gew. weibl. Nutzkälber: 100 kg; Ø-Gew. männl. Nutzkälber: 106 kg