Bei der Zuchtrinderversteigerung vom 18.08.2022 im Vermarktungszentrum Greinbachhalle, Steiermark, wurden von 70 aufgetriebenen 59 Tiere verkauft. Trotz aktuell attraktiven Rahmenbedingungen in der Milchproduktion hemmte die enorme Hitze etwas das Interesse der Kaufinteressenten. Die etwas durchwachsene Futterlage in der Steiermark veranlasste die Landwirte etwas vorsichtiger mit ihren Geboten zu agieren.
Die 27 angebotenen Jungkühe waren durchwegs von guter Qualität. Hinsichtlich der Exterieurs und Produktivität erfüllten ein Großteil der Tiere die Käuferwünsche, wenn gleich auch zu beobachten war, dass Tiere mit einem größeren Abstand zur Abkalbung nicht ganz so stark nachgefragt waren. In Summe gestaltet sich die Absatzlage als sehr flüssig und somit erzielte eine sehr hohe Anzahl der angebotenen Jungkühe einen Zuschlagspreis jenseits der 2.000 € Marke. Für einzelne außergewöhnliche Spitzenpreise fehlten etwas die Impulse seitens der privaten Käufer. Die Tageshöchstpreise in der Kategorie der Jungkühe teilten sich drei Tiere mit dem Zuschlagspreis von 2.500€ bzw. knapp darüber. Eine HOCHHINAUS- Tochter vom Betrieb Kahr Maria und Thomas konnte mit einem funktionalen Exterieur sowie mit einer garantierten Tagesmilchmenge von 32 Liter überzeugen. In Zukunft produziert diese Jungkuh in der Südsteiermark. Einen weiteren Top-Preis erzielte eine Jungkuh vom Betrieb Hannes Schweighofer. Diese Kuh mit Schauformat wurde für einen Messeauftritt in Kroatien seitens der Rinderzucht Steiermark angekauft. Den Abschluss der höchsten Gebote der Kategorie bildete eine Zweitkalbskuh vom Betrieb Sodl Martina und Erwin. Diese kapitale Kuh sicherte sich ein Züchter aus dem Bezirk Graz Umgebung.
Kat. Nr. 55 HARY Tochter vom Betrieb Hannes Schweighofer, Pöllau.
Kat. Nr. 63 HOCHHINAUS Tochter vom Betrieb Maria und Thomas Kahr
Das nicht so große Angebot an Kuhkälbern und Jungkalbinnen wurde von den Aufzuchtbetrieben marktkonform geräumt. Im Speziellen konnten Treuhandkäufe durch die Rinderzucht Steiermark das Marktgeschehen stabilisieren. Eine aus einer Betriebsauflösung stammenden GS HILUX-Tochter mit ansprechenden genomischen Zuchtwerten sicherte sich zum Tageshöchstpreis ein Züchter aus der Obersteiermark. Das knappe Angebot der Kuhkälber konnte mit einem Durchschnittspreis von über 600€ vermarktet werden.
Von den angebotenen neun Herdebuchstieren konnten leider nur vier zur Zucht verkauft werden. Den Tageshöchstpreis erzielte ein sehr rahmiger MCGYVER-Sohn aus dem Zuchtbetrieb Godl Martina. Diesen formalistisch fehlerlosen Sprungstier sicherte sich die VZG Eibiswald. Die restlichen drei verkauften Sprungstiere gingen in den privaten Deckeinsatz.
Die vom Land Steiermark gewährte Ankaufsbeihilfe für Kühe und trächtige Kalbinnen wirkte markstabilisierend und ist eine essentielle Unterstützung der steirischen Rinderwirtschaft.
Preisstatistik Fleckvieh
Preise netto in Euro, in Klammer die Anzahl der verkauften Tiere