Mit der ersten Zuchtvieh-Versteigerung am Dienstag, 24. Jänner 2023 startete auch der Zuchtvieh-Absatz sehr schwungvoll in das neue Jahr.
Das sehr kleine, überschaubare Angebot zog zahlreiche Kaufinteressenten und Schaulustige in die RGO|Arena nach Lienz, wo Obmann Hansl Prast die Versteigerung vor einem vollen Haus eröffnen konnte.
Die sehr gute Lage am Milchmarkt und die gute Nachfrage nach trächtigen Kalbinnen waren ausschlaggebend für eine sehr flotte Versteigerung mit einer hervorragenden Preisbildung wie an den übrigen Versteigerungsorten Österreichs auch. 31 Prozent der Großrinder wurden von heimischen Bauern gekauft, was für eine Jänner-Versteigerung außergewöhnlich hoch war. Das Interesse der Bauern war speziell bei den Jungkühen sehr groß, knapp 50 Prozent blieben im Inland. Die Kalbinnen hingegen wurden ausschließlich nach Italien verkauft.
Die Qualität bei den Jungkühen war wieder sehr zufriedenstellend. Es war für jeden Geschmack etwas dabei: Von der scharfen Milchkuh, ob Holstein oder Fleckvieh, bis zur eleganten Fleckvieh-Milchkuh im Doppelnutzungstyp. Die durchschnittliche Milchleistung lag mit 28,7 kg Milch garantierter Einsatzleistung auf dem durchschnittlichen Niveau. Der erzielte Durchschnittspreis von € 2.353,– netto aller 42 verkauften Jungkühe war so hoch wie nie!
Von nur 30 gemeldeten, trächtigen Kalbinnen wurden 26 Stück aufgetrieben und auch alle verkauft. Die Qualität war durchschnittlich und der Durchschnittspreis mit € 2.257,– netto sehr hoch. Das kleine Angebot bei den Kalbinnen war aber ausschlaggebend, dass nicht mehrere Händler nach Lienz kamen. Deshalb wurden in dieser Kategorie auch nicht so hohe Preise erzielt als an anderen Versteigerungsorten.
Jeder Versteigerungsort lebt von der angebotenen Stückzahl und ist für die Händler nur attraktiv, wenn eine gewisse Anzahl von Tieren angeboten wird. Für Lienz wäre das eine Mindeststückzahl von 140 gemeldeten Tieren je Versteigerung. Deswegen ist es wichtig, dass die Osttiroler Züchter ihre Zuchttiere in Lienz versteigern. Denn letztendlich ist es ihr eigener Absatzmarkt, der langfristig geschwächt wird, wenn qualitativ gute Zuchttiere außerhalb des Bezirks versteigert werden und damit Lienz an Attraktivität verliert!
Preisstatistik Fleckvieh
Preise netto in Euro, in Klammer die Anzahl der verkauften Tiere