Vollversammlung von Fleckvieh Austria 2023

Positiver Rückblick auf ein besonderes Jahr

Die Vollversammlung von Fleckvieh Austria im steirischen Trofaiach stand im Zeichen der Würdigung züchterischer Leistungen. Gleichzeitig konnte auf ein außergewöhnliches Jahr 2022 mit der erfolgreichen Ausrichtung des Fleckvieh-Weltkongresses in Österreich und der Bundesfleckviehschau in Freistadt als züchterisches Highlight geblickt werden.

Wertschätzende Worte und Gesten für zwei Persönlichkeiten der österreichischen Fleckviehzucht anlässlich deren runder Geburtstage gaben der Vollversammlung eine sehr persönliche Note.

Obmann Sebastian Auernig mit dem Vorstand von Fleckvieh Austria

Fleckvieh Austria – wer sind wir und was tun wir?

Ordentliche Mitglieder und damit die Basis von Fleckvieh Austria sind jene 11 Zuchtverbände in Österreich, die ein Herdebuch der Rasse Fleckvieh führen. In der Doppelnutzung stehen 13.918 Zuchtherden (-255 zum Vorjahr) mit 312.174 Herdebuchkühen (+2.069 zum Vorjahr) unter Leistungsprüfung. Bei der Nutzungsrichtung Fleisch (Pure Beef) sind es 579 Zuchtherden (-42 zum Vorjahr) mit 3.375 Herdebuchkühen (-299 zum Vorjahr). 75 Prozent des österreichischen Herdebuchkuhbestandes entfallen auf die Rasse Fleckvieh.

Interessensvertretung und Fleckvieh-Weltkongress

Obmann Sebastian Auernig bot in seinem Bericht einen Überblick über Aktivitäten in der Vertretung von Fleckvieh Austria auf nationaler und internationaler Ebene. Mit der Ausrichtung des Fleckvieh-Weltkongresses in Österreich konnte den Besuchern aus aller Welt ein hochkarätiger Mix aus Fachvorträgen zu Zukunftsthemen, Besuchen von österreichischen Zuchtbetrieben und Besamungsstationen und zwischenmenschlichem Austausch bei Kultur und Kulinarik geboten werden, das starken Zuspruch von mehr als 200 Interessenten aus über 30 Ländern erfuhr.

Mit der Vergabe der höchsten Ehrenämter der internationalen Fleckviehzucht nach Österreich an die Person von Sebastian Auernig wurde Vertrauen in und Wertschätzung an der Arbeit der österreichischen Fleckviehzucht von der internationalen Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht. Der World-Simmental-Fleckvieh-Kongress wird als Top-Visitenkarte der österreichischen Fleckviehzucht in Erinnerung bleiben.

Zuchtprogramm und Bundesfleckviehschau

Geschäftsführer Reinhard Pfleger brachte in seinem Bericht einen Überblick über die breitgefächerten Aktivitäten, die zur Erreichung des Vereinszwecks gesetzt werden. Die konsequente Umsetzung von Maßnahmen im Zuchtprogramm Fleckvieh Austria ist die Grundlage für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des österreichischen Fleckviehs. Auswertungen auf Basis von Daten der Zucht Data unterstellen dem österreichischen Fleckvieh und seinen Zuchtbetrieben eine erfolgreiche Arbeit in der Vergangenheit und ermöglichen einen optimistischen Blick in die Zukunft. Fleckvieh hat als beste Doppelnutzungsrasse der Welt gute Chancen, die Rinderrasse der Zukunft in Ökonomie und Ökologie zu werden. Eine zentrale Aufgabe von Fleckvieh Austria ist die Information von Mitgliedsverbänden und deren Zuchtbetrieben. Diese Aufgabe wird mit den Printmagazinen „Fleckvieh Austria“ und „Fleckvieh Changes“ sowie der topaktuellen Präsenz in Web und Social Media erfüllt.

Der Geschäftsführer berichtete vom züchterischen Highlight des abgelaufenen Jahres, der Bundesfleckviehschau in Freistadt, die den fachlichen Höhepunkt des Fleckvieh-Weltkongresses in Österreich bildete. Nie zuvor konnte eine derartige Breite an Spitzenkühen der Rasse Fleckvieh präsentiert werden. Das Ziel, Tiere zu zeigen, die auch im Zuchtprogramm eine Rolle spielen können, wurde mit Kühen jeder Altersklasse mit höchster Qualität des Exterieurs eindrucksvoll erreicht. Mit den qualitativ überzeugenden Nachzuchtkollektionen, deren Vertreterinnen auch im Hauptbewerb an den vordersten Plätzen zu finden waren, wurde die Kraft des Zuchtprogrammes Fleckvieh Austria mehr als bestätigt. Das Konzept der Kombination der Bundesfleckviehschau mit dem Rindfleischkirtag des RZO bot ein attraktives Angebot für tausende Fachbesucher und Konsumenten zugleich. Gemeinsam mit dem neuen Konzept eines kommentierten Livestreams verfolgten am gesamten Schauwochenende die beeindruckende Zahl von mehr als 15.000 Interessierten den Zuchtfortschritt des österreichischen Fleckviehs mit. Die Bundesfleckviehschau 2022 in Freistadt wird als Züchterfest der Superlative und als gelungenes internationales Schaufenster für die Leistungen der österreichischen Fleckviehzüchter in Erinnerung bleiben. Obmann und Geschäftsführer sprachen unisono ihren Dank an die Mitgliedsverbände und Besamungsorganisationen sowie im Speziellen an das BML, die Rinderzucht Austria und die Sponsoren für deren wertvolle Unterstützung aus.

Erfolg auf fachlicher und wirtschaftlicher Ebene

Im Geschäftsbericht überbrachte Reinhard Pfleger der Vollversammlung die Schlussfolgerungen des Prüfungsverbandes und ging auf die wichtigsten Eckdaten der wirtschaftlichen Gebarung des Vereins Fleckvieh Austria ein. Trotz der umfangreichen Herausforderungen mit der Ausrichtung von Fleckvieh-Weltkongress und Bundesfleckviehschau konnte auch auf der wirtschaftlichen Ebene ein positiver Jahresabschluss erzielt werden.

Fleckviehzüchter des Jahres – verdiente Würdigungen

Höhepunkt jeder Vollversammlung von Fleckvieh Austria ist die Ehrung der erfolgreichsten österreichischen Fleckviehzüchter. Beim Wettbewerb „Fleckviehzüchter des Jahres“ werden Betriebe ausgezeichnet, die die Zucht von überlegener Genetik mit bestem Management kombinieren können. Als „Fleckviehzüchter des Jahres 2022“ wurde die oberösterreichische Züchterfamilie Alois Schmidseder aus Enzenkirchen (FIH) ausgezeichnet. Platz 2 ging an Familie Norbert Luschnig aus Obdach (RSTM). Den 3. Platz konnte Familie Hubert Schrems aus Mettmach (FIH) erreichen. Familie Engelbert Sitka aus Miesenbach (RSTM) und Familie Martin Zauner aus Münzkirchen (FIH) komplettierten die Top 5. Die Verbandsgeschäftsführer Dr. Josef Miesenberger und DI Peter Stückler würdigten in ihren Laudationen die Leistungen der ausgezeichneten Zuchtstätten und strichen deren Besonderheiten heraus.

Ehrung der Fleckvieh-Züchter des Jahres

Jubilare der österreichischen Fleckviehzucht

Fleckvieh Austria würdigte in Person von Obmann Sebastian Auernig den AGÖF-Ehrenringträger und langjährigen Geschäftsführer Ing. Richard Pichler zur Vollendung seines 80. Lebensjahres. Zum 60. Geburtstag von Obmann Sebastian Auernig gratulierte Obmann Stellvertreter Kaspar Ehammer im Namen der Gemeinschaft der österreichischen Fleckviehzüchter.

Glückwunsch für Sebastian Auernig zum 60.Geburstag

Glückwunsch für Sebastian Auernig zum 60.Geburstag

Glückwunsch für Richard Pichler zum 80.Geburstag

Glückwunsch für Richard Pichler zum 80.Geburstag

Grußbotschaften

In Grußbotschaften kamen der steirische Hausherrn RSTM-Obmann Matthias Bischof und LK-Präsident ÖR Franz Titschenbacher zu Wort und würdigten die Leistungen von Fleckvieh Austria und die der geehrten Jubilare. Weitere anerkennende Grußworte wurden von den international anwesenden Verantwortungsträgern aus Deutschland (Dr. Hans Ertl), Tschechien (Dr. Josef Kucera) und Italien (Dr. Daniele Vicario) gesprochen. Die internationalen Partner von Fleckvieh Austria würdigten in ihren Worten die Leistungen von Richard Pichler und Sebastian Auernig zur weltweiten Verbreitung der Fleckviehrasse. Der Geschäftsführer der Rinderzucht Austria DI Martin Stegfellner beleuchtete aktuelle Themen und unterstrich, mit welchem Herzblut von Organisationen und Züchtern die Fleckviehzucht in Österreich betrieben wird.

Praxisbezug durch Betriebsbesuch

Im Anschluss an die Vollversammlung lud die Rinderzucht Steiermark zu einem Betriebsbesuch bei Familie Kaufmann-Ferstl in Trofaiach ein. Diese Züchterfamilie erlangte in jüngerer Vergangenheit Bekanntheit durch die Zucht des internationalen Spitzenvererbers GS DER BESTE. Fleckvieh Austria bedankt sich bei der Rinderzucht Steiermark und bei Familie Kaufmann-Ferstl für die Möglichkeit der Ausrichtung der Vollversammlung und die erwiesene Gastfreundschaft.

Besuch am Betrieb Kaufmann-Ferstl in Trofaiach

Autor: Ing. Reinhard Pfleger, Fleckvieh Austria

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