Sehr schwungvoll ging mit der letzten Zuchtvieh-Versteigerung am Dienstag, 7. Mai 2023 die Absatzsaison im Frühjahr zu Ende. Die RGO|Arena war bei der Eröffnung voll und auch der Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig stattete der Versteigerung einen Besuch ab. In seinen kurzen Grußworten unterstrich er die Bedeutung des Vermarktungsortes Lienz für eine nachhaltige, flächendeckende Landwirtschaft in der Region und für die Unterstützung der jungen Hofübernehmer bei ihrer Arbeit!
Zahlreiche Händler aus dem In- und Ausland, sowie einheimische und Südtiroler Bauern haben den Markt sehr belebt. Einmal mehr zeigte sich, dass eine größere Stückzahl den Versteigerungsort attraktiver macht und zusätzliche Kaufinteressenten und Bauern anlockt. Letztendlich profitiert jeder einzelne Marktteilnehmer davon.
Um € 6.500,– netto Zuschlagspreis wechselte die genomisch sehr interessante Jungkalbin HOLLY (V: Wirbelwind P*S) von Bernhard Webhofer aus Gaimberg zu Josef Draxinger nach Bayern.
Insgesamt wurden 188 Großrinder und 10 Zuchtkälber aufgetrieben und 96 % davon auch verkauft. Das spiegelt ein zufriedenstellendes Preisniveau für die Verkäufer wider.
Alle angebotenen 49 Jungkühe wurden im Ring verkauft und erzielten mit einem Durchschnittspreis von € 2.685,– netto ein selten hohes Preisniveau in der RGO|Arena. Die Qualität der angebotenen Tiere war hervorragend, die durchschnittliche Milchleistung betrug über 29 kg Milch. Auch einige Spitzentiere, die sich vom guten Durchschnitt deutlich abhoben, wurden versteigert. Erfreulich ist, dass im Frühjahr um 12 % mehr Jungkühe als im Vorjahr angeboten wurden. Der Durchschnittspreis in dieser Kategorie ist aber auf hohem Niveau gegenüber 2023 leicht gesunken.
Mit 133 angebotenen Kalbinnen war das Angebot diesmal, wie im Mai üblich, deutlich größer als bei den letzten beiden Versteigerungen. Die Nachfrage nach niederträchtigen Kalbinnen für den Export bedingte in den letzten Wochen deutlich gestiegene Preise in diesem Segment. Auch bei uns haben die Bauern in den letzten 2 Jahren auf diese Nachfrage reagiert und bedienen diesen Markt mit niederträchtiger Ware.
In puncto Qualität war, speziell aufgrund der langen Stallperiode, der Futter- und Pflegezustand der Kalbinnen sehr zufriedenstellend, was auch die Käufer sehr positiv anmerkten. Bis auf vier Tiere wurden im Ring alle verkauft und der Durchschnittspreis lag mit € 2.422,– annähernd auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr und wie bereits das gesamte Frühjahr hindurch. Bei den Kalbinnen wurden im Frühjahr um 23 % mehr Tiere verkauft als im Vorjahr. Wie viele davon allerdings im Herbst gegenüber dem Vorjahr fehlen wird sich noch zeigen.
Eine seltene Rarität wurde diesmal als letztes Tier angeboten. Die für Züchter sehr interessante, genomisch typisierte Jungkalbin HOLLY aus WIRBELWIND P*S mit einem GZW von 144 wurde versteigert. Um € 6.500,– netto Zuschlagspreis konnte Josef Draxinger aus Bayern das Tier vom Verkäufer Bernhard Webhofer aus Gaimberg telefonisch ersteigern.
Preisstatistik Fleckvieh
Preise netto in Euro, in Klammer die Anzahl der verkauften Tiere