Fleckviehzüchter des Jahres 2024

Ein spannendes Match

Seit mehr als 20 Jahren veranstaltet Fleckvieh Austria den Wettbewerb „Fleckvieh-Züchter des Jahres“, der in der österreichischen Züchterszene einen emotional hohen Stellenwert hat. Um vorne mit dabei zu sein, bedarf es außergewöhnlicher züchterischer Leistungen. Gleichzeitig sind Fitness- und Managementparameter auf hohem Niveau in der Herde gefragt.

Wer ist im Bewerb dabei?

In die Auswertung werden alle österreichischen Fleckvieh-Zuchtbetriebe aufgenommen, die folgende Mindestkriterien erfüllen: Fleckvieh wird als Hauptrasse gehalten und mindestens ein erstmals eingesetzter Jungstier (mit mindestens 30 Besamungen) oder ein nachkommengeprüfter Stier (mit mindestens 200 Besamungen) bzw. ein genotypisierter männlicher Kandidat (GZW ≥ 132 und Fu+Eu ≥ 205) wurde gezüchtet. Diese Kriterien erfüllten heuer 303 Betriebe verteilt über nahezu alle Zuchtgebiete in Österreich.

Spannende Entscheidung um die Stockerlplätze

Der begehrte Titel „Fleckvieh-Züchter des Jahres“ ging nach dem Sieg im letzten Jahr auch heuer wieder an den Dauerbrenner schlechthin im Ranking der erfolgreichsten österreichischen Fleckviehzüchter: Die Züchterfamilie Verena und Michael Fürst aus Lasberg im Zuchtgebiet des RZO sicherte sich zum bereits fünften Mal den Titel, was bis dato noch keinem Zuchtbetrieb gelang. Grundlage für den Erfolg waren beachtliche fünf eingestellte genomische Jungvererber mit Top-Niveau sowie fünf starke Kandidaten, die in der Rubrik „Zucht“ für die meisten Punkte aller Betriebe in der Auswertung sorgten.

Familie Fürst mit 100.000-kg-Kuh FAYALA

Fleckviehzüchter des Jahres 2024: Familie Fürst aus Lasberg in Oberösterreich, RZO; im Bild mit 100.000-kg-Kuh FAYALA

Wie im letzten Jahr ging es im Rittern um die Stockerlplätze sehr eng zu. Auf dem zweiten Platz landete mit 18 Punkten Rückstand der Zuchtbetrieb von Familie Heidemarie Günzinger aus St. Georgen im Zuchtgebiet des FIH. Zwei starke töchtergerprüfte Stiere und drei interessante genomische Jungvererber brachten ordentlich Punkte in der Rubrik „Zucht“. Die Herde überzeugt zudem mit hohem Zuchtwertniveau. Auch Rang drei geht mit Familie Karin und Alois Schmidseder aus Enzenkirchen an einen Betrieb aus dem FIH. Ein töchtergeprüfter Stier und gewaltige 13 Kandidaten brachten satte Punkte in der Rubrik „Zucht“. Die Herde zeigt sehr hohes GZW-Niveau und punktete auch im Block „Fitness“ auf voller Linie. Auf dem vierten Platz landete mit Familie Martin Zauner aus Münzkirchen ein weiterer FIH-Mitgliedsbetrieb. Beachtliche sechs genomische Jungvererber konnten an Stationen verkauft werden und brachten viele Punkte. Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil an Lebensleistungskühen in der Herde. Auf Rang fünf landete mit der Kärntner Züchterfamilie Martin Stückler aus Prebl ein Dauergast im Top-Ranking der Züchter des Jahres der letzten Jahre. Sowohl in der Rubrik „Zucht“ als auch in der Rubrik „Fitness“ konnte der Betrieb ordentlich Punkte sammeln. Unter den weiteren Betrieben in den Top 10 finden sich neben bewährten Namen der Fleckviehzucht auch erfreulicherweise neue, aufstrebende Züchterfamilien.

Auffallende Herden unter den Top 100

Die meisten genomischen Jungvererber konnten die Betriebe Zauner Martin (FIH), Fürst Verena und Michael (RZO), Günzinger Heidemarie (FIH) und Schrems Katharina und Hubert (FIH) für den Besamungseinsatz verkaufen. Bei den töchtergeprüften Stieren brachten nur die Betriebe Günzinger Heidemarie (FIH) und Auer Korbinian (RZT) zwei Stiere in die Wertung. Die Zucht von genetisch wertvollen männlichen und weiblichen Kandidaten bringt Punkte für die Auswertung. Die Betriebe Schmidseder (FIH), Schrems (FIH) und Waldenberger (FIH) konnten die meisten männlichen Kandidaten verbuchen. Bei den weiblichen Tieren hatten die Betriebe Schweighofer Corina und Hannes (RSTM), Schafferhofer Daniela und Josef (RSTM) und Perschlingtalmilch (NÖGENETIK) die Nase vorne.

Die Betriebe Haberl Anna und Josef (RSTM), Gruber Josef/Andreas (RZT) und Sitka Engelbert (RSTM) haben die Herden mit der höchsten genetischen Wertigkeit, ausgedrückt im durchschnittlichen GZW.

Im „Fitnessblock“ holten sich die Betriebe Wimmer Maria und Helmut (NÖGENETIK), Eichberger Anna und Christoph (RSTM) sowie Kaiser Gerlinde und Johann (RSTM) die meisten Punkte. Besonders hohe Anteile an Lebensleistungskühen in ihren Herden schafften die Betriebe Seber Christian (RZS), Bauer Johannes (RSTM) und Sommerauer Anita und Stefan (NÖGENETIK).

Fleckvieh Austria gratuliert allen Betrieben, die es heuer in die Auswertung zum „Fleckviehzüchter des Jahres“ geschafft haben, zur erfolgreichen Umsetzung ihres züchterischen Weges.

Autor: Ing. Reinhard Pfleger, Fleckvieh Austria

 

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