Im beschaulichen Wenigzell im steirischen Joglland, in der Nordoststeiermark, liegt der Betrieb der Familie Sommersguter. Der Betrieb Sommersguter ist schon seit vielen Jahren weit über die Grenzen hinaus sehr bekannt.
Familie Sommersguter (v. l.): Betriebsführerpaar Thomas und Tanja mit Theodor, Rosa-Maria und Bruno (die Eltern von Thomas); vorne Timo und Tobias
Der Betrieb Sommersguter in Wenigzell, Oststeiermark
Bei der traditionsreichen und begeisterten Züchterfamilie Sommersguter wird die Aufzucht der weiblichen Jungtiere sehr intensiv forciert. Die Kuhkälber bekommen über den Tränkeautomaten Milch und Kälber-TMR auf Stroh-Basis. Die Jungkalbinnen werden bis zu einem Jahr wie die Kühe in Milch gefüttert. Danach bekommen die Jungtiere die gleiche TMR wie die trockenstehenden Kühe nur mit einer anderen Mineralstoffzusammensetzung. Die laktierenden Kühe fressen eine Voll-TMR und werden vor dem Kalben nicht angefüttert. Nicht nur in der Zucht, sondern auch in der Haltung der Milchkühe war und ist der Betrieb zukunftsorientiert ausgerichtet, so wurde bereits 1996 ein Laufstall errichtet und dieser im Laufe der Zeit stetig erweitert und adaptiert. Gemolken wird zurzeit in einem 2×4-Fischgrätenmelkstand.
Die Grünland- und Ackergrünlandflächen werden fünfschnittig genutzt, um den Tieren ein möglichst gutes Grundfutter bieten zu können.
Erfolgreiche F-Linie
Schon seit mehreren Generationen ist die Familie Sommersguter auf einem absoluten Top-Niveau in der Fleckviehzucht unterwegs. Angefangen hat alles in den 50er Jahren. Damals stellte man – wie viele Betriebe in der Region – auf Fleckvieh um. Mit dem Zukauf von vier trächtigen Kalbinnen legte die Familie Sommersguter den Grundstein für ihren heutigen Bestand. Besonders prägend erwies sich die F-Linie, die seit vielen Jahren international bekannt ist. Ihre Nachkommen überzeugen nicht nur durch zahlreiche Besamungsstiere, sondern auch durch viele Schauerfolge und herausragende Leistungen in der Milchproduktion. Um die Übersicht zu bewahren, wurde ein Seitenast vor einigen Jahren auf „R“ umbenannt. Der letzte Schauerfolg aus dieser Linie war der Gesamtsieg der älteren Kühe bei der Steiermarkschau 2021 in Traboch.
ROSE (Manuap x Wille), Senior-Champion auf der Steiermarkschau 2021
Aus dieser Linie wurden vor Kurzem zwei Stiere an die Besamungsstation Genostar verkauft: GS HOT DOG und GS MR GOOD Pp*.
GS HOT Dog der Allrounder
GS HOT DOG spiegelt die Zucht-Philosophie des Betriebes Sommersguter wider. Das Vererbungsprofil von GS HOT DOG ist mit seiner hoch positiven Milchmenge und sehr guten Fundamenten bei hohen Eutern optimal zum Erzeugen von Milch. Auch in den Fitnessmerkmalen ist er makellos und verspricht Tiere mit einer top Persistenz und hoher Melkbarkeit bei guter Zellzahl.
Die beeindruckenden Werte dieses Stiers kommen nicht von ungefähr: Seine Großmutter, die WORLDCUP-Tochter FLY GAME, überschritt die 1.100-kg-F+E-Marke, und seine Ururgroßmutter, die bekannte MG-Tochter FILOMENA, nahm nicht nur erfolgreich an Schauen teil, sondern erreichte auch eine Lebensleistung von über 100.000 kg Milch.
GS MR GOOD Pp*, der hornlose Exterieur-Spezialist
Der MIRACLE Pp*-Sohn GS MR GOOD Pp* (MV: Hashtag) überzeugt mit sehr gut aufgehängten und langen Eutern bei optimal platzierten Strichen. Sowohl in der Fitness als auch in der Milchmenge, kombiniert mit Inhaltsstoffen, kann der Stier seine Stärken ausspielen.
Beide Stiere vererben genau das, was sich der Züchter von seiner Herde erwartet: hohe Milchmengen, gesunde Kühe und gutes Exterieur.
GS HOT DOG (V: Heiss) zeigt in seinem Vererbungsbild eine hoch positive Milchmenge, sehr gute Fundamente bei hohen Eutern und beste Fitnesswerte.
Der MIRACLE Pp*-Sohn GS MR GOOD Pp* überzeugt mit sehr gut aufgehängten und langen Eutern bei optimal platzierten Strichen.
Zukauf und Gemeinschaft
Bis 2015 wurden keine Tiere zugekauft. Dann entschied sich Familie Sommersguter jedoch für den Kauf einer hoch typisierten WATT-Tochter, die mittlerweile schon mehrfach über Embryotransfer genutzt wurde. Aus dieser WATT-Tochter LUXUS entwickelte sich der L-Kuhstamm des Betriebs, aus dem die Stiere GS VATERLAND und GS SAUSTARK stammen. GS SAUSTARK war einer der ersten SPUTNIK-Söhne und zählt bis heute zu den besten Vertretern seines Vaters in puncto Exterieur und Leistung.
Betriebsführer Thomas ist sehr offen für Genetik-Zukäufe und arbeitet in dieser Hinsicht sehr eng mit den Berufskollegen Josef Schafferhofer und Johannes Posch zusammen, um sich im Verbund die beste Genetik zu sichern und diese dann auch gemeinsam zu nutzen. Aus diesen Tieren entstanden in letzter Zeit die Stiere DAYTONA, GS HOT BOY und GS HANDSHAKE, um nur einige zu nennen.
GS SAUSTARK (V: GS Sputnik) vereint sehr hohe Milchmengenvererbung mit Doppelnutzungscharakter und besten Fitnesseigenschaften.
GS HOT BOY Pp* (V: Hofgut Pp*), Züchter: Schafferhofer Daniela u. Josef, Sommersguter Tanja u. Thomas, Posch Maria u. Johannes
Zuchtphilosophie
Bei der Stierauswahl liegt der Fokus immer auf der neuesten Genetik, es werden zu 100 Prozent genomische Jungstiere eingesetzt. Am wichtigsten bei der Auswahl sind der Milchwert und das Fundament. Seit der Klauengesundheitswert verfügbar ist, versucht man auch, auf diesen zu achten. „Die Kuh muss Milch geben und unkompliziert sein, aber nur unkompliziert und weniger Milch bringt auch nichts“, ist Thomas Leitspruch in der Zucht. Bei der TMR-Fütterung merkt man sehr schnell, welche Kuh besser ist.
Vermarktung
Schon immer vermarktete Familie Sommersguter viel Zuchtvieh, früher als trächtige Kalbinnen und jetzt als Jungkühe. Es gibt fast keine Versteigerung in der Steiermark, wo nicht mindestens eine Kuh verkauft wird und zwischendurch werden auch viele Tiere Ab-Hof nach Slowenien und Kroatien vermarktet. Früher wurden die Stiere zur Zucht selber aufgezogen und vermarktet, jetzt kommen die interessanteren zur ELP nach Kalsdorf und werden von dort verkauft. Stierkälber, welche nicht für die Zucht interessant sind, werden auf dem Kälber- und Nutzrindermarkt in Greinbach versteigert.