Almwandertag Fleckvieh-Fleisch
Der Betrieb umfasst 68 ha Grünland, welches dreischnittig bewirtschaftet wird. Zusätzlich werden noch 70 ha Wald und 500 ha Alm bewirtschaftet. Der Rinderbestand zählt 210 Tiere, davon 100 Mutterkühe.
Im Sommer wird die gesamte Herde gealpt. Zuchtziel ist eine problemlose, gutmütige, mittelrahmige Fleckviehkuh mit guten Muttereigenschaften und bester Weidetauglichkeit. Wünschenswert sind auch kleine, hoch angesetzte Euter mit nicht zu groben Zitzen.
Besonders wichtig ist speziell im Tourismusgebiet der Charakter, damit die Wanderer, auch wenn die Kühe Kälber bei Fuss haben, nicht angegriffen werden. Der Großteil der Tiere wird in der eigenen Gastronomie vermarktet, was den Vorteil bietet, dass für die Zucht nicht entsprechende Tiere zu einem relativ guten Wert sofort aus der Zucht ausselektiert werden können. Die interessanten Kühe werden reinrassig belegt, wobei die Hornlosigkeit zwar erwünscht ist, aber nicht oberste Priorität hat. Die züchterisch nicht so interessanten Kühe werden mit einem Limousin Stier belegt, ebenso die Kalbinnen. Es wird die gesamte Herde im Natursprung belegt. Die Stiere gehen mit auf die Alm und belegen dort die Kühe. Eine künstliche Besamung wäre zu aufwendig. In der vergangenen Weideperiode wurde ein behornter Fleckvieh Zuchtstier eingesetzt, um eine entsprechende Milchleistung in der Herde aufrecht zu erhalten. Da der Betrieb schon lange genetisch hornlos züchtet, ist der Großteil der Nachzuchten trotzdem hornlos.
Nach der ersten Abkalbung wird entschieden, ob die Jungkuh reinrassig oder mit einem Limousin Stier belegt wird. Tiere, die bei der ersten Abkalbung Probleme aufweisen oder auch vom Charakter dem Zuchtziel nicht entsprechen, werden nicht in die Zuchtherde aufgenommen.
Der Betrieb verkauft nur die interessanten Zuchtstiere und wenige Zuchtkalbinnen als Zuchttiere, der Rest wird im eigenen Betrieb geschlachtet und vermarktet. Lediglich einige Schlachtkühe werden über die Salzburger Börse abgesetzt. Die Reinzucht mit Fleckvieh Fleisch dient vorrangig der Produktion der eigenen Remonte und der Betrieb Hartl beweist, dass Fleckvieh Fleisch die optimale Mutterbasis in der Mutterkuhhaltung ist.
Problemlose Kühe wünscht sich jeder Betrieb, die Familie Hartl hat sie, denn 20 Jahre alte Kühe sind keine Seltenheit. Alt wird eine Kuh nur dann, wenn sie unter den jeweiligen im Betrieb vorherrschenden Bedingungen aufwächst. Das ist ein weiterer Vorteil, wenn man die Remonte selbst produzieren kann. Eine strenge Selektion ist Voraussetzung für einen Zuchtfortschritt.
Der Kärntner Rinderzuchtverband gratuliert der Familie Hartl zu ihrer erstklassigen Herde und wünscht für die Zukunft viel Züchterglück.
Ing. Gerhard Altziebler
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