Betriebsreportage: Familie Sommer, Maria Laach, NÖ

Die Familie Sommer bewirtschaftet den 12 ha Ackerland und 14 ha Grünland umfassenden Bio-Betrieb mit 30 Herdebuchkühen. Dazu beschäftigt sich der Betrieb mit Christbaum- kulturen samt anschließendem Christbaumhan- del. Bei der Betriebsumstellung von Milchvieh- haltung auf Mutterkuhhaltung stellte sich natür- lich die Frage, in welche Richtung entwickelt sich der Betrieb. Karl Sommer stieß damals auf die in Deutschland beginnende Hornloszucht mit Fleckvieh.

Warum gerade Fleckvieh?
Die Rasse Fleckvieh-Fleisch zeichnet sich durch ihr ruhiges Temperament, die sehr guten Tageszunahmen bei normalen Geburten aus. Der größte Vorteil der Rasse Fleckvieh, der leider in der Mutterkuhhaltung oft vernachlässigt wird, ist die gute Milchleistung. Nur mit guter Milchleistung und dementsprechendem Wachstumspotenzial ist der Betriebsdurchschnitt von 620 kg bei 365 Tagen möglich. (Rekord am Betrieb 687 kg mit 12 Monaten). Diese hervorragenden Eigenschaften bescheren dem Fleckvieh-Fleisch die, auch in Zukunft anhaltende, gute Nachfrage nach männlichen und weiblichen Zuchttieren. Außerdem ist Fleckvieh-Fleisch die bedeutendste Mutterkuhrasse in Österreich, aber auch weltweit das wichtigste Fleischrind.

Zuchtziel
Top Vererber aus Dänemark, Deutschland, Irland und Österreich in der künstlichen Besa- mung garantieren den Zuchtforschritt. Am Be- trieb werden sowohl genetisch hornlos als auch behornte Stiere verwendet. Es wird beispiels- weise, auf Grund der Milchleistung, immer wieder auf Stiere aus der Doppelnutzung zurückgegriffen.

„Mein Zuchtziel ist es, ein gut bemuskeltes Rind mit guten Tageszunahmen, hervorragenden Geburten und ruhigem Temperament zu züch- ten. Wenn das alles passt, kann man später auch den Hornlosstatus züchterisch inklu- dieren“, so Karl Sommer. „Vorrangig muss aber ein Spitzen-Fleischrind sein.“

Der Erfolg gibt ihm Recht: Die beiden Besamungsstiere GORMO (Gorm x Horn x Baldo – Baldo aus der Balistblutlinie) sowie HERKUS (Herkules x Pikant x Ho – Herkules aus der Hindublutlinie), die über die Besamungsstation Wieselburg erhältlich sind, stammen aus der Zucht von Karl Sommer. Einer der größten Erfolge von Karl Sommer waren der Bundessieg mit der Kuh LUZI bei der Bundesfleischrinderschau in Stadlpaura sowie der Bundeschampion SUPROundnbsp; P (V: Supery Pp) bei der Bundesfleischrinderschau 2007 in Ried.

Management
Gefüttert wird im Sommer Grünfutter bzw. Weide und im Winter Heu und Grassilage. Die Kälber bekommen im Kälberschlupf Kraftfutter ange- boten. Die Kühe sind je nach Abkalbezeitpunkt in Gruppen eingeteilt. Die Kühe, die gekalbt haben, sind bis zur erfolgreichen Wiederbelegung in der Tretmistbucht. Danach kommen sie weiter in den mit Hochbuchten ausgestatteten Liege- boxenbereich wo sie bis zum Absetzen bleiben. Hinter den Boxen befinden sich Treibgänge, so dass sowohl die Wiegungen als auch das Umsperren einfach sind. Alle Boxen sind mit Fressgittern ausgestattet, so dass alle Tiere fixiert werden können. Deswegen sind Arbeiten wie die künstliche Besamung, Trächtigkeits- kontrollen oder Führigmachen der Tiere sowie Schauvorbereitungen kein Problem. Stiere, die in den Verkauf gehen, werden immer am Betrieb für ihren Sprungeinsatz (Temperament, Führigkeit, Spermaqualität=Trächtigkeit) eingeschult und damit auch praktisch getestet. Somit bleiben etwa 60 % der Kühe für die künstliche Besamung.

Betriebsdaten

Karl Sommer, Hof 1, Maria Laach
Tel. 0676-844088100 oder 02712-454-0

Viehbestand: 30 Fleckvieh-Fleisch Hedebuchkühe + gesamte Nachzucht
Nutzfläche: 14 ha Grünland, 12 ha Ackerland
Besamung: 60 % künstliche Besamung durch den Tierarzt mit Top-Vererbern aus Dänemark, Deutschland, Irland und Österreich
Abkalbungen: über das gesamte Jahr
Leistungsabschluss 2008:
Geburtsgewichte männl./weibl.undnbsp;undnbsp; undnbsp;undnbsp;undnbsp; undnbsp;44/43 kg
200 Tagegewichte/tgl. Zunahmen männl.undnbsp;undnbsp; undnbsp;337 kg/ 1.458 g
200 Tagegewichte/tgl. Zunahmen weibl.undnbsp;undnbsp; undnbsp;295 kg/ 1.263 g
Zwischenkalbezeitundnbsp; 353 Tage

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