Österreichs Fleckviehzucht überzeugte

Bundesfleckviehschau 2013

Mit der Bundesfleckviehschau 2013 gelang es den österreichischen Fleckviehzüchtern gemeinsam mit der veranstaltenden Organisation, dem RZV Tirol, eine phänomenale Zuchtprogrammschau auf die Beine zu stellen. Überragende Zuchtkühe, ein überwältigender Besuch und tolle Stimmung prägten das Bild am zweiten Aprilwochenende in der Actiprot-Arena in Rotholz.

AGÖF-Obmann ÖkR Willibald Rechberger konnte Besucher aus 26 Ländern aus aller Welt begrüßen. Die ganze Fleckviehwelt blickte somit auf die österreichische Fleckviehzucht, die einmal mehr zu überzeugen wusste.

Bundesfleckviehschau 2013 Rotholz

Das Interesse an der Bundesfleckviehschau  2013 in Rotholz war groß.

Für einen fulminanten Start der zweitägigen Veranstaltung sorgten am Samstagabend die Eröffnungszeremonie mit der Tiroler „Fleckvieh-Musig“, die Jungzüchter mit ihren perfekten Vorführkünsten, die viel beachtete Nachzuchtpräsentation und eine farbenprächtige Tanzeinlage zu südamerikanischen Klängen. Kolumbien war als Partnerland zur Schau geladen. Daniel Espinosa Garces, Präsident der kolumbischen Simmental-Vereinigung, nutzte die Gelegenheit und lud seinerseits zum nächsten Weltsimmentalkongress 2014 nach Bogota ein.

Spitzentiere begeisterten

Das Beste, was Fleckvieh Austria zu bieten hat, wurde am Sonntag in einer restlos gefüllten Arena dem Publikum aus dem In-und Ausland präsentiert. Durch die Schau führte, wie auch bereits am Vorabend, Reinhard Pfleger aus der Steiermark. Es gelang ihm hervorragend, Stimmung zu machen und fachlich korrekt zu kommentieren. Beeindruckend waren auch die Leistungen des Preisrichters Josef Berchtold mit seinem Assistenten Florian Götz. Berchtold überzeugte mit fachlich sicherer Arbeit und nachvollziehbarer, lebendiger Kommentierung. 138 Aussteller aus allen Regionen Österreichs und aus Südtirol beteiligten sich an der Schau. 146 Kühe wurden im Ring präsentiert und machten eindrucksvoll Werbung für Fleckvieh Austria.

Euterstarke Jungkühe

In der ersten Jungkuhgruppe siegte gleich eine WALDBRAND-Tochter aus der Kuhlinie BETTY des NÖ-Züchters Johann Ratzberger. BELANA, eine harmonische Jungkuh auf sicherem Fundament, ging vor der noch sehr jugendlich wirkenden, euterstarken ILION-Tochter SALMA von Ernst Maierhofer, Steiermark. In der zweiten Jungkuhgruppe holte sich die sehr harmonische, mit einem kleinen, drüsigen Euter ausgestattete VANSTEIN-Tochter VONN von Wolfgang Pinsker, Tirol den Sieg. Den Reservesieg in dieser Gruppe erreichte die euterstarke HERICH-Tochter HOLLY von Markus Gramshammer, Tirol.

Die HUPSOL-Tochter MAJA von Johann Schipflinger, Tirol, eine Kuh mit viel Kapazität und sehr gutem Euter, dominierte in Gruppe 3. Auf Platz 2 wurde in dieser Gruppe die feinknochige, mittelrahmige GS RAU-Tochter ICEAGE von Reinhard Scherzer, Kärnten, gereiht. In der vierten Jungkuhgruppe holte sich die RAVEL-Tochter SELMA, die mit einem sehr drüsigen Euter positiv auffiel, den Gruppensieg vor LOSI, einer GS RUMGO-Tochter vom Milchhof Steiner, Hernstein, Niederösterreich.

Siegerin der altmelken Jungkuhgruppe wurde GS RESALF-Tochter LESSI, eine sehr harmonische Jungkuh mit gut ausbalanciertem Euter, von Karl Haslauer, Niederösterreich. Auf Platz 2 folgte ihr die mittelrahmige HUPRICH-Tochter GLORIA von Andrea und Thomas Schrettl, Tirol, die ihre Stärken in der Drüsigkeit des Euters und im Voreuterbereich hatte.

Bundesfleckviehschau 2013 - Finale Jungkühe

10 Jungkühe standen im Finale im Ring

Stiermütter mit zwei Kälbern

Die erste Gruppe der Kühe mit zwei Kälbern wurde wie bei den Jungkühen wieder von einer Kuh aus dem NÖ-Zuchtbetrieb Johann Ratzberger angeführt. Die große, elegante GS SEIDL-Tochter KARISMA ging wegen der Vorteile in der Hinterbeinstellung vor der mittelrahmigen, sehr harmonischen HOFHERR-Tochter SELINA von Josef Früh, Südtirol. Der Sieg in der zweiten Gruppe ging an die euterstarke HERICH-Tochter EVITA aus der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Lienz, die wegen ihrer Vorteile in der Kapazität vor der fundament- und euterstarken GS RAU-Tochter LOTTE von Franz Lahmer, Niederösterreich, ging.

In der dritten Gruppe setzte sich mit der HUPSOL-Tochter SUNNY von Georg Lenk, Tirol, eine typstarke Kuh mit perfekter Strichplatzierung und perfekter Voreuteraufhängung durch. Sie ging knapp vor der GS RAU-Tochter BIRKE von Christian Rechberger, Steiermark, die mit viel Rahmen, einer sehr guten Oberlinie und einem drüsigen Euter überzeugte. In der Gruppe der altmelken Zweitkalbskühe gewann die harmonische, euterstarke MALINT-Tochter NELKE von Sebastian Loinger, Tirol, wegen des ausgeglicheneren Euterbodens vor der typstarken VANSTEIN-Tochter SABRI von Hans-Peter Kepplinger, Oberösterreich.

Stiermütter mit drei Abkalbungen

In der ersten Gruppe trafen sich gleich mehrere Favoritinnen und so wurde das eine der spannendsten Gruppenentscheidungen des Tages. Der Sieg ging schließlich an die körperlich makellose GS RAU-Tochter ZIERDE von Johann Schweighofer, Steiermark. Sie platzierte sich vor die großrahmige, fundamentstarke ALMENA (V.: MALINT) von Reinhard Scherzer, die zudem über ein hervorragendes Schenkeleuter verfügte. Die Ausgeglichenheit des Euterbodens und des Voreuterbereiches gab schließlich den Ausschlag für ZIERDE. Auf Rang 3 und 4 rangierten ebenso herausragende Kühe, wobei GS RUBIKON-Tochter GOLDI von Josef Haberl mit außergewöhnlicher Korrektheit in allen Exterieurmerkmalen bei sehr viel Kaliber eine Klasse für sich war.
In Gruppe 2 ging die bereits sehr altmelke GS RAU-Tochter NELLY von Franz und Josef Weber, Niederösterreich, auf Rang 1. Sie zeigte extrem viel Kapazität, verfügte aber auch über ein Spitzeneuter, was den Ausschlag gab, sie vor die extrem edle, ausdrucksstarke WALDBRAND-Tochter FLOCKE von Andrea und Peter Feldbaumer, Steiermark zu stellen.

Stiermütter mit 4 und 5 Abkalbungen

Die Entscheidung bei den Kühen mit vier Abkalbungen fiel zwischen zwei VANSTEIN-Töchtern aus der Steiermark: Sieg für Christan Friedl mit der eleganten, euterstarken GAHNA und Reservesieg für die typstarke NADJA von Anton Reisenegger. Beide Kühe verkörperten Eleganz und Stärke mit hoher Euterqualität, wobei dieses Merkmal dafür ausschlaggebend war, dass der Sieg an Christian Friedl ging. In der Gruppe der Stiermütter mit vier oder fünf Abkalbungen ging die feingliedrige, elegante WEINOLD-Tochter BIANCA vom Südtiroler Andreas Schuster wegen der Vorzüge in der Sprunggelenksausprägung vor der harmonischen, im Doppelnutzungstyp stehenden REMUS-Tochter KÖNIG von Georg Lenk, Tirol.

Bundesfleckviehschau 2013 - 1. Gruppe der Drittkalbskühe

Die Gruppe der Stiermütter mit 3 Abkalbungen war hochkarätig besetzt. Im Vordergrund die spätere Championkuh Kat.Nr. 93 ZIERDE von Johann Schweighofer, daneben ihre großen Konkurrentinnen Kat.Nr. 2 ALMENA (2. v. l.) von Reinhard Scherzer und Kat.Nr. 98 GOLDI (4. v. l.) von Johann Haberl

Fitnessstarke Dauerleistungskühe

Wie bei den letzten Bundesschauen konnte diese Abteilung wieder mit hervorragend fitnessstarken Kühen überzeugen. Siegerkuh in Gruppe 1 wurde die mittelrahmige, jugendlich frische REGIO-Tochter BRINDL von Stefan Stadler, Osttirol, die sich vor der kapitalen REGIO-Tochter SISSI von Franz und Josef Weber, Niederösterreich, durchsetzte. In Gruppe 2 siegte die körperhafte, extrem euterstarke RUMBA-Tochter TRIXI von Hubert Rettensteiner, Salzburg. Der Reservesieg ging an GS RAU-Tochter BETTY von Johann Ratzberger, Niederösterreich. Bei den Kühen mit einer Lebensleistung über 70.000 kg Milch war die sehr vitale, euterstarke GS HORNIST-Tochter WAAGE von Peter Kern, Steiermark, nicht zu schlagen. Auf Rang 2 platzierte sich die enorm körperhafte Ausnahmekuh DILLI (V: STRELLER) von Katrin und Gerhard Holzer, Oberösterreich.

Gr. 15 Dauerleistungskühe, v. l. n. r Gruppensiegerin TRIXI (V: Rumba) von Hubert Rettensteiner, Flachau, Salzburg, BETTY (V: GS Rau) von Johann Ratzberger, St. Peter in der Au, Niederösterreich und NAOMI (V: Humid) von Herwig Kofler, Reisach, Kärnten.

Gr. 15 Dauerleistungskühe, v. l. n. r.: Gruppensiegerin TRIXI (V: Rumba) von Hubert Rettensteiner, Flachau, Salzburg, BETTY (V: GS Rau) von Johann Ratzberger, St. Peter in der Au, Niederösterreich und NAOMI (V: Humid) von Herwig Kofler, Reisach, Kärnten.

Die Bundeschampions

Der Championtitel jung fiel der starken, sehr harmonischen HUPSOL-Tochter MAJA von Johann Schipflinger aus Tirol zu. In der Königsklasse der Stiermütter war die typstarke, elegante mit bestem Euter ausgestattete ZIERDE (V.: GS Rau) von Johann Schweighofer trotz extrem starker Konkurrenz nicht zu schlagen. Der Titel des Reservechampions ging wieder nach Tirol, an die euter- und typstarke HUPSOL-Tochter SUNNY von Georg Lenk.
Den Bundeschampiontitel der älteren Kühe holte sich der Osttiroler Stefan Stadler mit der jugendlich frischen REGIO-Tochter BRINDL, die auch mit überragender Euterqualität überzeugte. Bundesreservechampion wurde die sehr vitale, mittelrahmige WAAGE (V.: GS Hornist) von Peter Kern, Steiermark, die in der Klasse über 70.000 kg Lebensleistung mit ihrer Harmonie und Euterqualität punkten konnte. Einen großen Titel verdient hätte sich auch die überaus euterstarke, körperhafte RUMBA-Tochter TRIXI des Salzburger Züchters Hubert Rettensteiner.

Champion der Jungkühe: MAJA con Familie Schipflinger, Itter, Tirol

Champion der Jungkühe: MAJA von Familie Schipflinger, Itter, Tirol

Champion der Stiermütter: ZIERDE von Johann Schweighofer, Pöllau, Steiermark r

Champion der Stiermütter: ZIERDE von Johann Schweighofer, Pöllau, Steiermark

Champion der älteren Kühe: BRINDL von Stefan Stadler, Virgen in Osttirol

Champion der älteren Kühe: BRINDL von Stefan Stadler, Virgen in Osttirol

„Genomische Kuhlinien“

Zum zweiten Mal nach Ried 2011 wurde der Bewerb mit Kuhfamilien, aus denen bereits ein züchterisch konkurrenzfähiger genomischer Jungvererber mit einem GZW von mindestens 130 oder ein nachkommengeprüfter Vererber mit einem GZW von mindestens 120 hervorging, durchgeführt. Vier Kuhlinien (BETTY von Johann Ratzberger, Niederösterreich, MEISE von Gerlinde und Franz Feichtlbauer, Oberösterreich, SISSI von Bernhard Mariacher, Osttirol und ZINOBA von Roswitha und Johann Vormayr, Oberösterreich) wurden präsentiert. Josef Berchtold stellte die Kuhlinie BETTY von Johann Ratzberger, aus der REUMUT-Sohn RETTY mit GZW 130 hervor ging, an die Spitze. Fünf Kühe, darunter WALDBRAND-Tochter BELANA, die einen Gruppensieg bei den Jungkühen einfuhr sowie GS RAU- BETTY, Reservesiegerin bei den Dauerleistungskühen, repräsentierten die Bundessieger-Kuhlinie. Der Bundesreservesieg ging an die edlen, korrekten Tiere aus der Kuhlinie SISSI von Bernhard Mariacher, Osttirol. Aus dieser Kuhlinie stammt der GS RUMGO-Sohn VIVIANO mit GZW 137.

Champion Kuhlinien: BETTY von Familie Ratzberger, St. Peter in der Au, Niederösterreich

Reservechampion der Kuhlinien: SISSI von Bernhard Mariacher, Virgen in Osttirol

Nachzuchtpräsentation

Die Besamungsorganisationen OÖ Besamungsstation GmbH und GENOSTAR Rinderbesamung GmbH zeigten jeweils zwei Nachzuchten aktueller Vererber: Mit RAUL, RAURUAPA, GS RAVE und GS WOYZEK wurden Töchter von drei GS RAU-Söhnen und einem GS WONROU-Sohn gezeigt. Gerade in Zeiten der Genomselektion war das Interesse der Züchter an Töchtern geprüfter Vererber besonders groß.

RAUL und RAURUAPA

Mit RAUL zeigten die oberösterreichischen Züchter Töchter eines GS RAU-Sohnes (MV.: Weinold) gezüchtet von Franz und Gerlinde Feichtlbauer. RAUL weist einen GZW von 130 bei auffallend hohem Fleischwert und guten Fitnesseigenschaften auf. Die gut mittelrahmigen Töchter zeigten einen guten Eutersitz und sichere Zentralbandausbildung.

RAURUAPA ist eine Kombination von GS RAU x RUAP und kommt aus dem in der Fleckviehzucht sehr einflussreichen W-Stamm des bayerischen Züchters Markus Götz. RAURUAPA stammt aus der Vollschwester des Stieres RUPTAL. Ausgestellt waren großrahmige Kühe mit viel Kapazität, die aus oberösterreichischen Zuchtbetrieben stammten. RAURUAPA hat einen aktuellen GZW von 122.

Nachzuchtgruppe RAUL

Nachzuchtgruppe RAURUAPA

GS RAVE und GS WOYZEK

Eine einheitliche Töchtergruppe von GS RAVE (GS RAU x HERICH) wurde vom NÖ Genetik Rinderzuchtverband präsentiert. GS RAVE, der als Jungstier bereits international stark eingesetzt wurde, zeigte mittelrahmige Kühe, die vor allem mit hochsitzenden, drüsigen Eutern und Stärken in der Vordereuteraufhängung punkten konnten. Die aktuelle Zuchtwertschätzung weist einen GZW von 127 und einen Euterzuchtwert von 132 aus.

Von GS WOYZEK (GS WONROU x GS HAMORAS) wurden Kühe nach dem zweiten Kalb ausgestellt. Sie überzeugten mit sehr korrekten Körper- und Eutermerkmalen. Die GS WOYZEK-Töchter verkörperten den spätreiferen Fleckviehtyp. GS WOYZEK konnte sich mit seinen Töchterleistungen von einer knappen Vorschätzung auf einen aktuellen GZW von 119 „hocharbeiten“.

Nachzuchtgruppe GS WOYZEK

Jungzüchtercup: Championtitel im Doppelpack

Das Preisrichten beim Jungzüchtercup am Samstagabend übernahm der erst 23-jährige Schweizer Matthias Suess. Die Aufgabe bereitete ihm sichtlich Vergnügen – das extrem hohe Vorführniveau begeisterte ihn. Kein Wunder, hatte er es doch mit den 60 ausgefeiltesten Jungzüchtern Österreichs zu tun. Mit viel Kompetenz traf Suess seine Entscheidungen, sicher und souverän folgten die Erklärungen. Wahrlich spannend war das Finale: Sound, Nebel, Lichteffekte und natürlich die Besten der Besten in der Ringmitte! Die Championtitel gab es dann im Doppelpack: für Tirol, durch den Doppelsieg im Typbewerb, und für NÖ-Genetik, durch den Doppelsieg im Vorführbewerb.

Als bestes Typtier wählte Suess die MONTANA-Tochter WINNI von Thomas Gramshammer aus Vomp. Sie gefiel dem Preisrichter durch ihre harmonische Erscheinung. Er führte ihre gute Bemuskelung, ihre korrekte Oberlinie, ihr trockenes Fundament und ihre optimal gewinkelten Hinterbeine an. Zum Reservechampion ernannte er WENDY, eine sehr lange, im Becken breite DIONYSOS-Tochter, die von Sarah Schwaighofer aus Erl vorgeführt wurde.

Eine schwierige Aufgabe war die Entscheidungsfindung beim Finale des Vorführbewerbs, immerhin galt es, aus den zwölf Besten den Champion herauszupicken. Er fand ihn in Marina Kurz aus Waldhausen, die mit ihrer GS EGON-Tochter LISA ein perfekt harmonisierendes Team darstellte. Michael Pfaffenbichler aus St. Peter in der Au durfte sich mit seiner LEA (V.: Weinold) über den Reservechampiontitel freuen.

Champions des Jungzüchterbewerbes - links die besten Typtiere, rechts die besten Vorführer

Die Champions des Jungzüchterbewerbes: links die besten Typtiere, rechts die besten Vorführer

Top-Preise bei Eliteversteigerung

Bei der Eliteversteigerung wurden 15 genomisch hochgetestete Zuchttiere und vier Embryonenpakete versteigert. Das Interesse an den Tieren war hoch und dementsprechend hoch waren die Preise. Begehrtestes Tier der Auktion war SYMPOSIUM, derzeit der beste SERANO-Sohn mit aktuell 137 GZW, 136 MW und einem Euterzuchtwert von 126. Ein Duell zwischen zwei Besamungsorganisationen führte zu einem sensationellen Höhenflug des Preises: Um € 97.500,- wechselte SYMPOSIUM, gezüchtet von Wolfgang Huemer, aufgezogen vom Betrieb Faschang, beide Oberösterreich, in den Besitz von EUROgenetik. Bei den weiblichen Tieren erzielte die einjährige WILLE-Tochter ASTERIX von Cäcilie und Georg Glechner, Oberösterreich, einen Spitzenpreis von € 11.800,- .

SYMPOSIUM (V.: Serano) (li.) wurde um € 97.500,- von EUROgenetik erworben

Über die Hauptpreise beim Gewinnspiel durften sich zwei Tiroler freuen: Thomas Fill aus Wildschönau gewann das Kalb ACTIPROT, gesponsert von Agrana, und Stefan Kreutner aus Hart im Zillertal wird im Juli 2014 eine 10-tägige Reise zum Weltkongress nach Kolumbien antreten können.

Internationales Forum

Auch die Auftaktveranstaltung zur Bundesfleckviehschau – das Internationale Forum am Samstagnachmittag – war sehr gut besucht. Gemäß dem Motto „Von Eis bis heiß – Fleckvieh in aller Welt“ berichteten im Europahaus in Mayrhofen Experten aus den verschiedensten Regionen der Erde, wie Fleckvieh mit den unterschiedlichsten Klimaverhältnissen, Haltungs- und Nutzungsformen zurechtkommt. Eindrucksvoll vermittelten die Referenten Hans Kerkhof, Niederlande, Peter Massmann, Südafrika, Mag. Michael Hulek, Südrussland und Daniel Espinosa Garces, Präsident der kolumbischen Simmental-Vereinigung ihre Begeisterung für Fleckvieh, sei es als Kreuzungspartner auf Milchrassen, als Vater- oder Mutterlinie in der Mutterkuhhaltung oder als echte Doppelnutzungsrasse. Auf großes Interesse stießen dann auch die Vorträge über die genomische Selektion und das neue genomische Zuchtprogramm der beiden österreichischen Wissenschaftler Dr. Hermann Schwarzenbacher und Dr. Christa Egger-Danner.

Resümee

Die im 2-Jahresrhythmus stattfindende Bundesfleckviehschau hat sich nach den Schauen in der Steiermark 2009, in Ried 2011 mit dieser Veranstaltung endgültig zu einer echten Marke entwickelt. Die Kombination aus der schaubegeisterten Tiroler Bevölkerung, der äußerst professionellen Organisation vor Ort durch das Team der Rinderzucht Tirol und die enorme Klasse der ausgestellten Zuchteliten aus allen Bundesländern war die Basis für diese herausragende Veranstaltung. Von Eis bis Heiß: Fleckvieh-Austria mit seinen rund 300.000 Herdebuchkühen und einer zukunftsweisenden Zuchtstrategie überzeugt die Experten aus nah und fern.

Autoren: DI Peter Stückler und Ing. Johann Tanzler