Über 700 Gäste waren begeistert von dem abwechslungsreichen Programm beim „Fest der Kuh“ in Ried. Die einzigartige Atmosphäre in der Versteigerungshalle, welche an diesem Abend in eine Manege für die Künstler und Züchter verwandelt wurde, zauberte den Besuchern bereits beim Betreten der Halle ein Lächeln in das Gesicht. Der Bürgermeister der Stadt Ried Bernhard Zwielehner, die Vizepräsidentin der LK OÖ Rosemarie Ferstl und der Geschäftsführer von Fleckvieh Austria Reinhard Pfleger waren begeistert von der einmaligen Stimmung an diesem besonderen Abend.
Ein einzigartiger Abend in der Manege
„Man muss es selbst einmal erlebt haben, weil es sonst schwer zu fassen ist“ – es ging an diesem Abend darum, den Gästen in einem vertrauten Umfeld eine Pause vom Alltag zu bieten. Einen Abend, an dem die Kühe, für die und mit denen die Bäuerinnen und Bauern täglich arbeiten, das verbindende Element sind. Einen Abend, an dem aber die außergewöhnlichen Showeinlagen das Publikum zum Lachen und zum Staunen bringen.
Dies ist einmal mehr gelungen, die Züchter präsentierten stolz ihre schönsten und besten Fleckviehtiere. Der Preisrichter Thomas Bacher aus der Steiermark war begeistert von der Qualität der Tiere auf dieser Verbandsschau. „Die Siegerinnen in den einzelnen Gruppen wären bei jeder überregionalen Schau eine Bereicherung.“
Johanna Schachinger hat, musikalisch unterstützt vom Innviertler-Böhmischen Orchester IBO, humorvoll durch den Abend geführt. Der Kabarettist „Hubert von Blitzgneisser“ aus Wolfsegg hat mit einem Auszug aus seinem Programm die Lachmuskeln des Publikums strapaziert. Dies ist einmal mehr auch der Gesangskapelle Hermann mit den eindeutig zweideutigen Texten ihrer Lieder gelungen. Zum Staunen brachte das Publikum das Duo Aquarius mit einer unglaublichen Bodenakrobatik. Zum Publikumsliebling dürfte es aber Lukas Pratschker mit seinem Border Collie gebracht haben.
Beste Werbung für Fleckvieh
Auch wenn der besondere Reiz beim „Fest der Kuh“ die Kombination und Mischung von Kühen und Künstlern ist, stand für die Aussteller das Preisrichten im Mittelpunkt. Für einen Züchter ist die Teilnahme an einer Rinderausstellung die beste Werbung für den eigenen Betrieb und eine Orientierung, in welche Richtung sich die Fleckviehzucht entwickelt. Preisrichter Thomas Bacher hatte die Aufgabe, in allen sieben Altersgruppen die ersten drei Kühe zu reihen. Bei der Auswahl der Tiere wurde darauf geachtet, dass möglichst viele verschiedene Betriebe an der Ausstellung teilnehmen.
Bei den frisch abgekalbten Erstlingskühen standen drei sehr fundamentstarke Kühe am Podest. Gruppensiegerin wurde die mit einem hervorragenden Euter ausgestattete M3 Pp*- Tochter HERMINA vom Betrieb Schrems aus Mettmach. In der zweiten Gruppe der Kühe mit einer Abkalbung setzte sich die elegante MAKAY-Tochter PRISKA vom Betrieb Fischer aus Peuerbach durch.
Kühe mit 1 Abkalbung. Links Siegerkuh HERMINA (V: M3 Pp*) von Schrems Katharina und Hubert, Mettmach
Kühe mit 1 Abkalbung. In der Mitte Siegerkuh PRISKA (V: MAKAY) von Fischer Bernhard, Peuerbach
Sehr wuchtige Kühe standen bei den altmelkenden Erstlingskühen im Ring. Der Preisrichter fand mit der sehr harmonischen, jugendlich wirkenden GS HOERI-Tochter LYDIA vom Betrieb Oblinger aus Freinberg seine Siegerin. Außerordentlich gefreut hat sich Meiringer Martin aus Ottnang über den Gruppensieg bei den Kühen mit 2 Abkalbungen. Er gewann mit der sehr korrekten MAILAND PP*-Tochter ANI Pp*.
Kühe mit 1 Abkalbung. Rechts Siegerkuh LYDIA (V: GS Hoeri) von Oblinger Romana, Freinberg
Kühe mit 2 Abkalbungen. In der Mitte Siegerkuh ANI Pp* (V: Mailand) von Meiringer Martin, Ottnang a. H.
Eine überragende Siegerin gab es in der Gruppe der Kühe mit 3 Abkalbungen. Es gewann die bekannte WEISSENSEE-Tochter MELONE vom Betrieb Anzengruber aus Pram. Nicht minder beeindruckend im Typ, Fundament und Euter präsentierte sich die Gruppensiegerin der Kühe mit 4 und 5 Abkalbungen. Die Siegerin PALOMA, V: Perfekt, vom Betrieb Übetsroider aus Nussdorf machte dem Namen ihres Vaters alle Ehre.
Kühe mit 3 Abkalbungen. Rechts Siegerkuh MELONE (V: Weissensee) von Anzengruber Florian, Pram
Kühe mit 4 und 5 Abkalbungen. In der Mitte Siegerkuh PALOMA (V: Perfekt) von Übetsroider Andreas, Nussdorf
In einer ausgesprochen guten Gruppe von Dauerleistungskühen mit 6 und mehr Abkalbungen stellte der Preisrichter die MANDRIN-Tochter WILMA vom Betrieb Wappis aus Gilgenberg an die Spitze. WILMA hat bereits 7 Abkalbungen und beeindruckt immer mehr je älter sie wird mit ihrem Fundament, dem gut aufgehängten Euter und der festen Oberlinie.
Kühe mit 6 und mehr Abkalbungen. Links Siegerkuh WILMA (V: Mandrin) von Wappis Hermann, Gilgenberg/Weilhart
Überreichung der Fleckvieh-Austria-Ehrenglocke an Hermann Wappis für Siegerin WILMA. LK OÖ Vize-Präs. R. Ferstl, Hermann Wappis, GF Ing. Reinhard Pfleger, Obmann ÖR KR Johann Hosner (v. l. n. r.)
Sehr spannend wurde es für die Jungzüchter beim Vorführwettbewerb. Bei den beiden Altersgruppen der Jungzüchter galt es, die besten Vorführer und die besten Typtiere zu küren. In der ersten Gruppe setzte sich im Vorführwettbewerb in einer knappen Entscheidung Patrizia Hauer aus Waldkirchen vor Benedikt Schlöglmann aus Diersbach durch. Dessen Kalbin, die HOKUSPOKUS-Tochter EDELINDE, wurde auch Typsiegerin in dieser Gruppe. Profis zeigten auch bei der Gruppe der älteren Jungzüchter ihr Können. Es gewann Alexander Hörmandinger aus Peuerbach vor Mathias Penn aus Eberschwang. Alex freute sich über den Vorführsieg und den Typsieg mit seiner MAZDA Pp*-Tochter LILLY Pp*. Die FIH-Jungzüchter sind ein fester Bestanteil dieses Festes. Sie sind nicht nur im Ring aktiv, sondern helfen auch im Hintergrund bei vielen Aufgaben mit.
Die Gruppe der Jungzüchter Junior
Die Gruppe der Jungzüchter Senior
Nach einem drei Stunden dauernden abwechslungsreichen Programm wurde die Halle in wenigen Minuten in eine große Bar verwandelt, in welcher die Aftershow-Party der Jungzüchter erst in den frühen Morgenstunden ausgeklungen ist. Der Dank gilt allen Sponsoren für die finanzielle Unterstützung und den Aussellern für den Aufwand, den sie auf sich genommen haben. Alle Besucher und Akteure wurden mit einem einzigartigen Abend belohnt.
Autor: Dr. Josef Miesenberger, FIH