Das stabile Niveau der Leistungsdaten bei Fleckvieh in der Fleischnutzung hat sich auch im Jahr 2020 fortgesetzt. Sowohl die Ergebnisse der Managementkennzahlen als auch die Gewichtsdaten aus dem vergangenen Jahr sind durchwegs erfreulich. Neue Spitzenwerte gibt es beim 200-Tage-Gewicht.
In der Fleischnutzung werden bei den Jungtieren drei Gewichte erhoben: Innerhalb des ersten Lebenstages wird das Kalb von den Züchtern selbst gewogen und im Rahmen der Wiegungen mit den LKV-Mitarbeitern werden im Zeitraum vom 90. bis zum 280. Lebenstag das 200-Tage-Gewicht bzw. vom 281. bis zum 500. Lebenstag das 365-Tage-Gewicht ermittelt.
Das 200-Tage-Gewicht stellt auch einen Parameter für die Milchleistung der Mutter dar und hier ist Fleckvieh in den letzten Jahren durchwegs ganz vorne im Spitzenfeld. 2020 machte hier keine Ausnahme: Bei den männlichen Jungtieren rangierte Fleckvieh mit 304 kg (1.305 Gramm tgl. Zunahme) vor Charolais (291 kg/1.222 g), Weiß-Blaue Belgier (289 kg/1.217 g) und Blonde d‘ Aquitaine (285 kg/1.195 g) wieder auf dem 1. Platz. Dieselben vier Rassen sehen wir auch bei den weiblichen Jungtieren: Fleckvieh (281 kg/1.203 Gramm) vor Weiß-Blaue Belgier (273/1.164), Charolais (268/1.120) und Blonde d’Aquitaine (260/1.085).
Für Fleckvieh sind das sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Jungtieren im Vergleich zu den Vorjahren neue Höchstwerte beim 200-Tage-Gewicht.
Das Jahresgewicht der männlichen Jungtiere lag 18 Kilogramm unter jenem des letzten Jahres. Mit 464 kg und 1.152 Gramm Tageszunahme liegt Fleckvieh hier auch leicht hinter Charolais (473/1.168), Blonde d’Aquitaine (473/1.169) und Weiß-Blaue Belgier (469/1.158). Bei den weiblichen Jungtieren fällt das Jahresgewicht im Vergleich deutlich besser aus: 414 kg und 1.024 Gramm Tageszunahme sind ebenfalls ein neuer Höchstwert. Bei Platz 1 gibt es quasi ein „Kopf-an-Kopf-Rennen“ mit Blonde d‘ Aquitaine: Die französische Intensivrasse liegt mit 415 kg beim Standardgewicht leicht voran, bei den täglichen Zunahmen (1.019 Gramm) leicht hinter Fleckvieh.
Weitere Steigerung beim Durchschnittsalter
Bei den Managementkennzahlen werden Fruchtbarkeitswerte, Kalbeverlauf und die Kälbersterblichkeit ausgewertet – allesamt Herzstücke in der Mutterkuhhaltung. Mit einem Durchschnittsalter von 7,0 Jahren und 36,8 Prozent Kühen mit über fünf Abkalbungen gab es hier im Vergleich zu 2019 nochmals eine leichte Verbesserung. Die Abkalbequote lag mit 79,3 Prozent etwa auf dem Vorjahresniveau (79,0 Prozent) und auch die Zwischenkalbezeit lag mit 398 Tagen im Bereich des Vorjahres (397,4). In den Jahren 2016-2018 fielen sowohl Abkalbequote (jeweils über 80 Prozent) als auch Zwischenkalbezeit (unter 395 Tage) besser aus.
Der Kalbeverlauf lag auch 2020 mit einem Leichtgeburtenanteil von 98 Prozent auf konstant gutem Niveau. Der Totgeburtenanteil war mit 3,38 Prozent nochmals besser als in den vergangenen Jahren.
Die Ergebnisse der Leistungsprüfung machen deutlich, dass Fleckvieh in der Mutterkuhhaltung auch in der Reinzucht Spitzenleistungen erbringt. Durch die weltweite Fleckviehpopulation haben die Zuchtbetriebe vielfältige Möglichkeiten bei der Auswahl der richtigen Genetik für ihren Betrieb und so können für Produktionsbetriebe sowohl weibliche Tiere, die über gute Milchleistung verfügen, als auch Stiere für den Deckeinsatz angeboten werden.