Obmann Matthias Bischof begrüßte die Delegierten der 20. Generalversammlung der Rinderzucht Steiermark in der Arena des Rinderzuchtzentrums Traboch. Aus Gründen der Pandemie fand die Versammlung in einem etwas kleineren Kreis in großen Räumlichkeiten statt. Neben den Berichten über ein erfolgreiches Geschäftsjahr stand ein Grundsatzbeschluss mit großer Reichweite auf der Tagesordnung.
Steiermark – Züchterland Nummer 1 in Österreich
Die Konkurrenzfähigkeit der Zuchtprogramme ist auf nationaler und internationaler Ebene sehr hoch. Bei den großen Rassen Fleckvieh, Brown Swiss und Holstein werden Zuchtfortschritte realisiert, die deutlich über dem österreichischen Niveau liegen. Die Herdentypisierung wird zunehmend ein zentrales Thema für die Züchter – und das nicht nur aus züchterischen, sondern auch aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen. Mit 160 Embryotransfers im letzten Jahr wurde der Zuchtfortschritt weiter angefacht. Der „Fleckviehzüchter des Jahres 2021“ in Österreich kommt mit Hannes Schweighofer, Pöllau, ebenso wie Platz zwei mit Engelbert Sitka, Miesenbach, wieder aus der Steiermark. Der hohe Zuchtfortschritt manifestiert sich auch im Bereich Fitness und Tiergesundheit. Ein sichtbares Zeichen dafür sind 162 neue 100.000 Liter-Kühe im Jahr 2021 in der Steiermark. In den Betrieben Herbert Fratzl, Möderbrugg, und Gerhard Freigassner, Eppenstein, gibt es sogar zwei neue 150.000 Liter-Kühe.
Rekordvermarktungsjahr
Die Kälber- und Nutzrindervermarktung auf den Standorten in Greinbach und Traboch entwickelte sich 2021 mit über 23.000 Stück positiv. Der wöchentliche Marktrhythmus mit großen Auftriebszahlen wird von der Käuferseite geschätzt. Die hohe Zahlungsgeschwindigkeit und die Zahlungssicherheit sind wichtige Argumente für die verkaufenden Landwirte. Knapp 4.000 Stück Zuchtrinder wurden über Versteigerungen und Exportankäufe vermarktet. Die Drittlandexporte waren leicht rückläufig, die Exporte in EU-Länder haben an Bedeutung gewonnen. Die Online-Vermarkungsplattform Kuh4you ergänzt zunehmend das Vermarktungsportfolio des Zuchtverbandes.
Grünes Licht für Kompetenzzentrum Rind
Für eine weitere Stärkung des steirischen Rindersektors angesichts der laufenden Strukturentwicklung wurde der Grundsatzbeschluss für einen Zusammenschluss der Erzeugergemeinschaft Steirisches Rind und des LKV Steiermark mit der Rinderzucht Steiermark gefasst. Damit wurde die Basis für ein zukunftsorientiertes bäuerliches Rinderunternehmen gelegt, das unter künftigen Bedingungen die erforderliche fachliche und wirtschaftliche Kraft im nationalen und internationalen Wettbewerb hat. Die Errichtung eines modernen Handelsstalles für den Bereich der EZG-Vermarktung am Standort Traboch ist der erste große Entwicklungsschritt im neuen Unternehmen und wird noch in diesem Jahr umgesetzt.
Auszeichnung züchterischer Leistungen
Die Auszeichnung der Betriebe mit herausragenden Leistungen ist ein zentraler Punkt in der Generalversammlung. Höhepunkt der Züchterehrungen ist die Verleihung des „DI-Johann-Bischof-Preises“ für besondere Leistungen in der Rinderzucht. Diese Auszeichnung wurde heuer an die Familie Heidemarie und Mark Kaufmann-Ferstl aus Gai, Trofaiach, für die Zucht des Spitzenvererbers GS DER BESTE verliehen.