Fleckviehzüchter Matthias Auernig aus Kärnten setzt mit smaXtec schon seit fünf Jahren auf eine Technologie aus Österreich. Lesen Sie nachfolgend seinen Erfahrungsbericht.
Die Milchkühe im Stall von Matthias Auernig machen einen zufriedenen, vitalen Eindruck. Von außen nicht zu sehen, wird ihr Gesundheitszustand laufend mit einem Sensor in Bolusform, der im Vormagensystem dauerhaft abgelegt wird, überwacht. Der Kärntner Landwirt aus Leinig in der Nähe von Feldkirchen setzt auf das digitale System der steirischen Firma smaXtec, das kontinuierlich die Körperinnentemperatur – wie es im Firmenjargon heißt – sowie die Bewegungsaktivität prüft und Daten für die Gesundheitsüberwachung sowie die Brunst- und Abkalbeerkennung liefert.
Seit über einem Jahr gibt es die Bolus-Generation, die auch die Wiederkautätigkeit misst; Foto: smaXtec
„Ich arbeite mit dem System seit rund fünf Jahren und sehe in der Gesundheitsüberwachung den größten Nutzen. Die Technologie hilft und unterstützt einwandfrei, ersetzt aber nicht die Beobachtung der Tiere und den Kontakt zu ihnen, um in der Milchviehhaltung erfolgreich zu sein“, berichtet Matthias Auernig.
Durch die laufende Kontrolle der Körperinnentemperatur können Krankheiten wie Coli-Mastitis oder Gebärparese (Milchfieber) frühzeitig erkannt und somit Tierarztkosten und auch Antibiotika eingespart werden. „Wenn das System nach der Abkalbung ein Absinken der Körperinnentemperatur meldet, treffen wir die dementsprechenden Vorbereitungen. Mit der Technologie kann ich ganz bewusst nur jene Kühe behandeln, die auch tatsächlich eine Unterstützung von außen brauchen“, erklärt der Landwirt.
Hilfreiches Werkzeug für Brunst- und Abkalbeerkennung
Ein „super Werkzeug“ sei auch die Abkalbeerkennung, die ebenso auf Basis der Körperinnentemperaturmessung funktioniere. Bewegt sich die Körpertemperatur 6 bis 20 Stunden vor der Geburt nach unten, wird Matthias Auernig über seine smaXtec Handy-App alarmiert, dass die Geburt kurz bevorsteht. Erst dann bringt er die Kuh in die Abkalbebox und bereitet alles Weitere für das Ereignis vor. „Das System meldet die Abkalbung relativ genau voraus, man ist vorgewarnt, was ich ganz toll finde“, sagt der Landwirt.
Auch die Brunstüberwachung würde gut funktionieren, dennoch verwendet Auernig das System dafür bei den Kühen relativ wenig und bei den Kalbinnen gar nicht. Bei Letzteren habe er die Fruchtbarkeit relativ gut im Griff und bei den Milchkühen setze er auch weiterhin auf seine Beobachtungsgabe. „Bevor ich die künstliche Besamung durchführe, vergleiche ich trotzdem, ob ich mit meiner Beobachtung richtig liege“, so Auernig. Das System errechnet etwa den Beginn und das Ende der Vorbrunst, den Zeitraum der Hauptbrunst und des Weiteren den optimalen Besamungszeitpunkt beziehungsweise das optimale Zeitfenster für eine Befruchtung. „Das ist schon hilfreich, weil man die Kuh zwar stieren sieht, aber nie genau weiß, wann sie damit begonnen hat“, erklärt der Michviehbauer. Nach einer bestimmten Zeit wird eine Trächtigkeitsuntersuchung vorgeschlagen. War die Besamung erfolgreich, bestätigt der Landwirt die Trächtigkeit im System und der Abkalberechner beginnt zu laufen. Auch die Geburt muss im System registriert werden, woraufhin wiederum der nächste Brunstzyklus errechnet wird.
Auszug aus dem Artikel „Verbesserte Tiergesundheit mit Sensor im Pansen“ von Dipl.-Ing. Martin Hirt, LK Ö; Fleckvieh-Austria-Magazin 4/2021