GESUNDheitsmonitoring.RIND: aktueller Stand
Steiermark auf Überholspur
Mit mehr als 300 Neubeitritten in den letzten Monaten zum GESUNDheitsmonitoring hat die Steiermark nun mit Niederösterreich gleichgezogen. 77 Prozent der LKV-Betriebe nehmen in diesen Bundesländern am Projekt teil. In Kärnten sind es 76 Prozent der LKV-Betriebe. In Niederösterreich und der Steiermark liegt auch der Anteil der Betriebe mit Diagnosedatenerfassung bei knapp 80 Prozent. Damit ist GENOSTAR auf bestem Weg, bald GESUNDheitszuchtwerte von den aktuellen Stieren anbieten zu können. RÖMER und ROTAX erreichten bei der Zuchtwertschätzung im August 2009 beim Mastitiszuchtwert bereits eine Sicherheit von 55 bzw. 58 Prozent. Ab einer Mindestsicherheit von 60 Prozent werden die GESUNDheitszuchtwerte veröffentlicht. Der Stier MODER liegt aktuell bei einer Sicherheit von 39 Prozent. Jeder Züchter, der am Projekt teilnimmt und Diagnosedaten bereitstellt, leistet einen wesentlichen Beitrag, dass in naher Zukunft auch von aktuellen Besamungsstieren GESUND-Zuchtwerte zur Verfügung stehen.
13.000 Betriebe mit dabei
Österreichweit nehmen anhand aktueller Auswertungen schon über 13.100 Betriebe am Projekt GESUNDheitsmonitoring.RIND teil. Von ca. 62 Prozent der GESUND-Betriebe werden auch Diagnosedaten erhoben. Weiters ist ein leicht steigender Trend beim Anteil teilnehmender Betriebe sowie beim Anteil der Betriebe mit Diagnosen zu beobachten. Die Anzahl der Tierärzte, die Diagnosen elektronisch übermitteln, steigt ebenfalls kontinuierlich. Seit April 2009 werden für Fleckvieh Gesundheitszuchtwerte geschätzt und publiziert. Aus den Ergebnissen von Stieren mit mehreren hundert bzw. tausend Töchtern sind die genetischen Unterschiede klar ersichtlich. Die Erblichkeitswerte zeigen, dass die Datenqualität der validierten Betriebe in Ordnung ist. So liegen Erblichkeitswerte von 6 bis 7 Prozent für Mastitis und 6 bis 8 Prozent bei den verschiedenen Fruchtbarkeitsstörungen im international üblichen Bereich.
Gesundheitsdaten liefern wertvolle Informationen
Analysen des genetischen Zusammenhanges zu den bestehenden Merkmalen zeigen, dass Gesundheitsdaten eine wichtige und wertvolle Information zur Zucht auf eine leistungsstarke und problemlose Kuh darstellen. Z.B. kann bei einer Kuh mit einer Mastitiserkrankung die Zellzahl bei der nächsten Milchleistungskontrolle wieder normal sein. Eine Diagnose über die Zellzahl wäre daher nicht erkennbar. Wenn eine Zyste frühzeitig behandelt wurde, sind möglicherweise auch die herkömmlichen Fruchtbarkeitsparameter in der Zuchtwertschätzung (ZWS) normal.
Mehr Diagnosen, mehr Aussagekraft
Für Merkmale mit niedriger Erblichkeit sind viele Töchter wichtig für eine entsprechende Verlässlichkeit der Zuchtwerte. Jeder Betrieb, der keine Diagnosedaten zur Verfügung stellt, fehlt. Jede Teststiertochter sollte auf einem Betrieb mit zuverlässiger Gesundheitsdatenerfassung geprüft werden! Da aber derzeit nicht alle Betriebe am Projekt teilnehmen und von den teilnehmenden Betrieben wiederum nicht zu 100 Prozent auch Diagnosedaten erfasst werden, fehlen Informationen von Teststiertöchtern für die notwendige Aussagekraft! Daher gibt es derzeit auch nur GESUNDheitszuchtwerte für alte Stiere mit vielen Töchtern.
Autor: Dr. Christa Egger-Danner, ZuchtData
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