Bei den NK-geprüften sind diesmal alle Topbullen bereits in der Kalibrierung, sodass sie ihre volle Wirkung auf die Nachkommen entfalten können. Ganz vorne bleiben die großen Veränderungen aus: ETOSCHA hält weiter die Spitze und VILLEROY kann sich durch Verbesserung der Fruchtbarkeit auf starke 117 auf Platz zwei vorschieben. Auch dem späten GS HEIDUCK-Sohn OREO führt ein extrem hoher Fruchtbarkeitswert in die Spitzengruppe. Hervorragende Fettprozente, gute Euter bei einem unterdurchschnittlichen Fundament prägen sein Vererbungsbild. MARTIN-MANTON-Sohn GS MAXIMAL gewinnt bei der Fitness zwei Punkte, was ihm den Einzug in die Top Ten beschert.
Mit starken +3 jeweils bei Milchwert und Fitness gehört GS DER BESTE zu den großen Gewinnern der aktuellen Zuchtwertschätzung. Der DAX-Sohn vereint hohe Leistung mit gutem Rahmen und bester Euterqualität und es ist jetzt schon abzusehen, dass er jedenfalls als Muttersvater interessanter Besamungsbullen seine Spuren in der Fleckviehzucht hinterlassen wird. Stark ins Rampenlicht rücken des Weiteren der sehr ausgeglichen und solide vererbende GS WERTVOLL-Sohn WORLDCUP sowie der GS WOHLTAT-Sohn WHATEVER, der mit einem satten Zugewinn beim GZW von 9 Punkten aufzeigt.
Genomische Jungstiere
Das alte Spitzenduo GS RAZFAZ und EASY wird durch WINTERTRAUM gesprengt, der in den Leistungszuchtwerten voll überzeugt und zudem über wahrlich traumhafte Exterieurzuchtwerte verfügt. Die Kombination GS WOIWODE x GS DER BESTE bedeutet absolut jüngste Genetik. Ebenfalls jüngste Genetik und sogar den gleichen Muttersvater trägt der beste Hornlosvererber GS MY BEST Pp* in sich (V.: GS Mysterium Pp*).
Die Topliste beinhaltet 158 genomische Jungvererber mit einem Gesamtzuchtwert von mindestens 128 und stellt eine exzellente Auswahl mit durchaus breiter Linienführung dar. Immer vielfältiger wird auch das Angebot an Hornlosgenetik, sodass auch dieses interessante Segment weiter an Bedeutung gewinnen kann.
Vorbereitungen für Single-Step laufen auf Hochtouren
Wenn alles nach Plan läuft, war dies die letzte Zuchtwertschätzung nach der alten Methode und wir diskutieren kommenden April neue Toplisten mit außergewöhnlich großen Änderungen. Das muss auch so sein, denn wir gehen davon aus, dass die Sicherheit speziell bei den Jungtieren signifikant sein wird und die Ergebnisse daher deutlich näher beim wahren Zuchtwert liegen. Wären die Auswirkungen auf die Reihung der Tiere gering, so wären auch die Verbesserungen durch das neue Modell bescheiden.
Wir sind gespannt und freuen uns jedenfalls auf die vielen positiven Auswirkungen der Umstellung wie:
- Vereinfachung für die Züchter – es gibt nur mehr einen Zuchtwert, keine Unterscheidung zwischen rein genomischen und genomisch optimierten Werten.
- Alle typisierten Tiere mit Phänotypen sind so quasi in der Kalibrierung, typisieren zahlt sich noch besser aus.
Ausschalten von Verzerrungen – die Typisierungsergebnisse liegen im Durchschnitt genau beim Ahnenindex und nicht mehr darunter, weniger „Sprünge“ zwischen den Zuchtwertschätzungen. - Viele neue Zuchtwerte – gerade bei den Gesundheitsdaten sind die Sicherheiten jetzt groß genug für eine Veröffentlichung.
- Bei den typisierten Tieren steigt die Sicherheit stark an, aber auch nicht typisierte Tiere profitieren, besonders dann, wenn Nachkommen typisiert sind und das Genom dadurch errechnet („imputiert“) werden kann.
- Höhere Sicherheiten bedeuten auch höhere (und tiefere) Extremwerte – es wird spannend.