Milchleistungsergebnisse 2017 – Fleckvieh beweist Stabilität
Hauptgrund für die diesmal unter der langfristigen Entwicklung von ca. 100 kg Milch und um die 7 kg Fett + Eiweiß liegende Verbesserung dürfte die regional sehr unterschiedliche Grundfuttersituation gewesen sein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die von 1. Oktober 2016 bis 30 September 2017 abgeschlossenen Laktationen auch noch sehr stark das Jahr 2016 abbilden.
Unverändert anhaltend ist der Trend zu mehr Fleckvieh. Sowohl die Anzahl der Tiere als auch der Rassenanteil wurden weiter verbessert und zeigen eine kontinuierliche Entwicklung nach oben. Die weltweit steigende Nachfrage nach dieser effizienten und die Ressourcen schonende Genetik zeigte sich am stärksten bei den Exporten in die Türkei. Eine große Herausforderung wird es sein, den Verlust von wertvoller junger Genetik durch verschiedene züchterische Maßnahmen und mit Hilfe der Wissenschaft zu kompensieren. Gefordert ist dabei der einzelne Zuchtbetrieb genauso wie das gemeinsame Zuchtprogramm und die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene.
FLeckvieh Austria in Zahlen:
Die leistungsstärksten Fleckvieh-Kühe und Fleckvieh-Herden
Reihungskriterium in den verschiedenen Tabellen (s. Unterseiten von „Leistungsabschluss/Milch“) ist die Summe aus Fett- und Eiweiß-kg. Dies entspricht auch in etwa dem Verhältnis im Milchwert seit der Zuchtwertschätzung im April 2016. Konsequenterweise werden ab sofort auch die besten Kühe in der Lebensleistung so gereiht. Ein „Branding“ nach Tonnen Fett + Eiweiß entspricht der Rasse Fleckvieh viel besser und rückt die hohe Milchqualität ins rechte Licht. Die Spitzenleistungen sind famos und alle in der Lebensleistungstabelle gelisteten Kühe produzierten mehr 10 Tonnen, STYRINA von Christine Grabenbauer bringt es auf sagenhafte 12,7 Tonnen Fett und Eiweiß.
Die leistungsstärkste Erstlingskuh, GS VOGT-Tochter MUCKI von Gabriela und Peter Schlagbauer, Weiz, Steiermark, produzierte in ihrer ersten Laktation 1,1 Tonnen Fett und Eiweiß und die leistungsstärkste Fleckviehkuh, MANDY-Tochter JOHANNA vom Betrieb Barbara Zarfl, Reichenfels, Kärnten, 1,6 Tonnen. Die leistungsstärkste Herde befindet sich in Osttirol und wird von Franz Resinger gemanagt. Seine 19 Kühe brachten durchschnittlich 1,1 Tonnen Fett und Eiweiß. Die Topliste nach GZW führt bei den Kühen mit 136 Punkten die REUMUT-Tochter ASPERL von Karl Gaisböck, St. Marienkirchen/P., Oberösterreich an, bei den Kalbinnen mit GZW 141 die HERZSCHLAG-Tochter BEANIE von Erna-Maria und Norbert Luschnig, Obdach, Steiermark.
Familie Zarfl aus Reichenfels in Kärnten mit JOHANNA, der leistungsstärksten Fleckviehkuh Österreichs 2017
Zumindest bei der jüngeren Genetik sind die meisten Tiere bereits genotypisiert, sodass die Zuchtwerte über eine deutlich höhere Sicherheit verfügen. Inzwischen sind die Kosten für diese Technik so weit gesunken, dass es wirklich überlegenswert ist, die komplette weibliche Nachzucht der eigenen Herde zu „testen“ und so wertvolle Kenntnisse für Anpaarung und Selektion zu gewinnen. Vergleicht man die Sicherheiten, so ist der genomische Zuchtwert beim Kalb wertvoller als der konventionelle Zuchtwert desselben Tieres nach 8 Laktationen.
FLECKVIEH AUSTRIA gratuliert allen Züchterfamilien zu diesen exzellenten Leistungen, die nur mit bestem Management und bester Genetik möglich sind.
Autor: Ing. Johann Tanzler, AGÖF
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