Die Generalversammlung der Rind Steiermark am 28. März 2025 stand im Zeichen eines erfolgreichen Jahres in der Zucht und in der Vermarktung. Mit der Maul- und Klauenseuche in unseren Nachbarländern lag aber ein gewisser Schatten über der Veranstaltung.
Positive Entwicklung in der Zucht
Obmann Matthias Bischof skizzierte die Entwicklung der Herdebuchkuhbestände bei den Milch-, Doppelnutzungs- und Fleischrassen. Während die Herdebuchkuhbestände und Betriebszahlen in der Fleischrinderzucht leicht ansteigen, ist die Strukturentwicklung in den Milchbetrieben noch nicht abgeschlossen. 13 Rassen werden in der Steiermark züchterisch betreut. Mit 5.305 Mitgliedsbetrieben ist die Rind Steiermark die mitgliederstärkste bäuerliche Genossenschaft im Bundesland. Besonders freute sich der Obmann über die Erfolge steirischer Fleischrinder- und Generhaltungszüchter am Genostar Fleischrindertag sowie über die züchterische Ausrichtung und die Qualität der Tiere bei der Steiermarkschau 2025 (s. S. 44). Die Präsentation von drei Nachzuchtgruppen aktueller Spitzenvererber (s. S. 48) bei Fleckvieh erregte internationale Aufmerksamkeit.
Geschäftsführer Peter Stückler zeigte eine erfreuliche züchterische Entwicklung bei Fleckvieh, Holstein und Brown Swiss: Einem markanten Zuchtfortschritt in der Milchleistung stehen positive genetische Trends in der Nutzungsdauer und Eutergesundheit gegenüber. Auch im Problemmerkmal der weiblichen Fruchtbarkeit beginnt sich das Blatt in die richtige Richtung zu wenden. Als wichtige Hebel in der Zucht gewinnen die Herdentypisierung, der Einsatz gesexten Spermas und der Embryotransfer zunehmend an Bedeutung.
Bedeutender Schritt bei Genostar
Der Neubau des Produktionsstalls und der Laboreinheit am Standort Kagelsberg sowie die Inbetriebnahme eines hochmodernen Sexinglabors waren wichtige strategische Schritte, um den Mitgliedsbetrieben zukunftsorientierte Serviceleistungen bieten zu können. 2024 wurden in der Steiermark über 200 Eigenbestandsbesamer ausgebildet – 52,5 Prozent der Besamungen wurden von ausgebildeten Landwirten selbst durchgeführt.
Vermarktung ausgebaut
In der Rind Steiermark wurden im Berichtsjahr 50.447 Stück Rinder mit einem Netto-Umsatz von 60,9 Millionen Euro vermarktet. 24.082 Stück liefen über die Versteigerungen der Rind Steiermark eG, 26.365 Stück hat die Rind Steiermark GmbH vermarktet. Nach Kategorien waren es 3.244 Zuchtrinder, 20.084 Schlachtrinder und 27.119 Kälber, Einsteller und Nutzrinder.
Auszeichnung der Züchter mit den höchsten Milchleistungen
Leistungsstärkster Betrieb:
Bauer Matthias, Riegersburg.
Züchter der leistungsstärksten Kuh:
CT GesbR, Anger
Züchter der leistungsstärksten Jungkuh:
Hiebaum Barbara und Benedikt, St. Margarethen/Raab
Auszeichnungen für Dauerleistungskühe:
Wallner Franz-Josef Sebastian – BOLDA (V: Engadin) – Lebensleistung über 150.000 kg Milch (BOLDA, V: Engadin)
Lebensleistungs-Award für mehr als zwanzig 100.000 Liter-Kühe am Betrieb (FV):
Thomas Grabenbauer, Fischbach
Lebensleistungs-Award für mehr als zehn 100.000 Liter-Kühe am Betrieb (FV):
Elisabeth und Andreas Arzberger, Vorau; Petronella und Hubert Kapp
Auszeichnungen für erfolgreiche Vermarkter in der Rind Steiermark GmbH:
Stiermast:
Trinkl Josef, Vogljäger Johann
Ochsenmast:
Kienzl Volkart, Pollhammer Bernd
Kalbinnenmast:
Pollhammer Bernd, Muster Josef
Einstellerproduzenten:
Zandl Gerald, Bischof Johann
Jungrinder:
Lipp Johannes, Moschitz Julius
Kälber:
Kreßmaier Franz, Leitner Eduard
DI-Johann-Bischof-Preis:
Dr. Friedrich Führer, langjähriger Geschäftsführer von Genostar
Eine Reihe von erfolgreichen Betrieben konnten für besondere Zucht- und Vermarktungsleistungen ausgezeichnet werden. Der DI-Johann-Bischof-Preis für besondere Verdienste in der Rinderzucht wurde an Dr. Friedrich Führer, langjähriger Geschäftsführer von Genostar, verliehen.
Autor: Peter Stückler, Rind Steiermark