Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ) fordert einstimmig die verpflichtende Herkunftskennzeichnung auf dem Teller. Der Verein NTÖ vertritt 130.000 Betriebe der tierischen Veredlung aus den Bereichen Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde und Geflügel. Die gesamte tierische Produktion macht damit fast die Hälfte des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes aus.
In der österreichischen Veredelungswirtschaft wurde ein deutlicher Einheitsbeschluss gefällt: die Forderung nach einer verpflichtenden, lückenlosen Herkunftskennzeichnung auf den Tellern in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung.
Der NTÖ als übergeordneter Dachverband aller Produktionssparten der tierischen Veredelungswirtschaft hat sich für die dringende Notwendigkeit einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung ausgesprochen. Die NTÖ ist der Dachverband der gesamten tierischen Veredlungsbranche Österreichs aus den Bereichen Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde und Geflügel. Rund 130.000 Betriebe werden damit vom NTÖ vertreten (57.000 Rinderhalter mit 1,9 Mio. Rindern, 25.000 Pferdehalter mit 130.000 Pferden, 22.000 Schweinehalter mit 2,8 Mio. Schweinen, 15.000 Schaf- bzw. 9.000 Ziegenbetriebe mit 400.000 Schafen bzw. 91.000 Ziegen sowie 1.000 Geflügelhalter mit über 2 Mio. Geflügel wieder. Diese Betriebe erwirtschaften jährlich alleine in der tierischen Produktion (ohne Vorleistungen) eine Wertschöpfung von 3,598 Mrd. Euro. Das ist fast die Hälfte (48,1%) des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes von insgesamt 7,483 Mrd. Euro im Jahr 2019.
Eine verpflichtende Kennzeichnung stellt die Grundlage zur Erhaltung der Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln dar und den Fortbestand der heimischen Landwirte und Landwirtinnen sicher. „Wie wichtig die heimische Produktion von Lebensmitteln ist, zeigte der Corona-Lockdown mit aller Deutlichkeit. Die heimische Landwirtschaft versorgt uns auch dann mit Lebensmittel, wenn die Grenzen geschlossen sind“, so NTÖ-Obmann Walter Lederhilger. In Zeiten einer Corona-Krise wurden unsere Bäuerinnen und Bauern als wichtige Stützen in der Versorgungs- und Ernährungssicherheit wahrgenommen und, so wie andere systemrelevante Berufsgruppen auch, auf das Podest gehoben. Es wurde auch oft genug in politischen Statements, wie auch in der Werbung, darauf hingewiesen, wie stolz man darauf ist, eine Landwirtschaft zu haben, die mit hohen Sozial-, Umwelt- und Produktionsstandards unsere Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen kann – auch in Krisenzeiten!
Die österreichischen Bäuerinnen und Bauern stellen Lebensmittel unter höchsten Qualitäts- und Tierwohlstandards her. Dies wird auf Dauer jedoch nicht möglich sein, wenn Lebensmittel billigst aus vielen Ländern aller Kontinente importiert werden, und mit niedrigeren Standards produziert anonym auf unseren Tellern landen. Nur eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung kann diese Entwicklung „Austausch der heimischen Produktion durch billige Importlebensmittel“ verhindern. Mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung auf dem Teller gibt man den heimischen KonsumentInnen und ProduzentInnen eine faire Chance in der Auswahl der Lebensmittel und der Entscheidung über die Entwicklung der zukünftigen Versorgungssicherheit. „Zudem sollten wir nicht vergessen, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern nicht nur hochwertige Lebensmittel produzieren, sondern auch mit ihrer Bewirtschaftung die Kulturlandschaft und unsere Lebensräume für die Gesellschaft und den Tourismus erhalten und pflegen“, so Walter Lederhilger.
Über den NTÖ
Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR), der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS), der Österreichischer Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ), die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) sowie die Arbeitsgemeinschaft Rind (ARGE Rind) und die Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Pferdezüchter (ZAP) haben 2016 den gemeinsamen Dachverein „Nachhaltige Tierhaltung Österreich“ gegründet. Damit sollen gemeinsam die Interessen der TierhalterInnen aller Sparten vertreten und agrarpolitische Themen koordiniert behandelt werden. Der NTÖ vertritt 130.000 Betriebe der tierischen Veredlung aus den Bereichen Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde und Geflügel und damit auch fast die Hälfte des gesamten Produktionswertes der heimischen Landwirtschaft.