Die Steiermarkschau fand am 22. März 2025 in der Greinbachhalle in der Oststeiermark statt. Gleichzeitig wurde das Jubiläum „20 Jahre Greinbachhalle“ begangen. Die Veranstaltung, die einen starken Bezug zum Zuchtprogramm hatte, war sehr gut besucht. Eine Präsentation von drei Töchtergruppen von bekannten Fleckviehvererbern von Genostar unterstrich die züchterische Ausrichtung. Viele Besucher aus nah und fern machten sich ein Bild vom Zuchtfortschritt bei den Rassen Fleckvieh, Holstein und Brown Swiss in der Steiermark.
Nikolas Sauter aus Baden-Württemberg fungierte als Preisrichter. Er rangierte die Tiere souverän und zügig, die Kommentierung war gut nachvollziehbar.
Fleckvieh Jungkühe
Der 30-jährige Preisrichter zeigte sich schon von der ersten Gruppe der Fleckvieh-Jungkühe begeistert. „Alle acht Kühe im Ring zeigen ein super Fundament und sehr gutes Euter“, so Sauter. Zur Siegerin ernannte er aufgrund ihrer Vorzüge in der Euterhöhe und Baucheutereinbindung HASI (GS Wundawuzi x GS Mydarling) von Stefan Schieder, Greinbach. Zweitplatzierte wurde die fundamentstarke MONI (GS Wundawuzi x Mint) von Stefan Guggi, Krottendorf-Gaisfeld.
Mit „imponierende Tiere mit hochangesetzten Eutern“ beschrieb Nikolas Sauter die zweite Gruppe der Fleckvieh-Jungkühe. Ihre Voreuterlänge und das extrem feine Sprunggelenk sicherten LILLYFEE (GS Deluxe x GS Hut ab) von Elisabeth und Anton Milchrahm, Vorau, den Gruppensieg, vor der jugendlichen ELLI (Wintertraum x Hayabusa) von Monika und Georg Prügger, Passail, die mit einem Top-Fundament glänzte.
Etwas unterschiedlich präsentierten sich die Kühe in der dritten Gruppe der Jungkühe. Eindeutig war für den Preisrichter die Siegerin: WELLE (Mabuso x Dax) von Andrea und Bernhard Luckner, Kraubath an der Mur. Sie zeigte sehr gute Doppelnutzungseigenschaften, ihre Voreuterlänge und Körperlänge sicherten ihr den Sieg vor KATHARINE (GS Wundawuzi x GS Woiwode) von Johannes Bauer, Ratten. KATHARINE überzeugte mit einem sehr gut eingebundenen Euterkörper.
Die Fleckvieh-Jungkühe der vierten Gruppe präsentierten sich in Größe und Breite bereits weiter entwickelt. Eindeutig war für den Preisrichter die Siegerin SCHOLLE (GS Winten x GS Der Beste) von Herbert Lehofer, St. Kathrein am Hauenstein. „Ihr Glanzstück ist das Euter. Speziell das höhere Schenkeleuter gab den Ausschlag, sie an die erste Stelle zu setzen“, so Sauter. Das perfekte Seitenbild und das gute Fundament waren die Gründe, dass FANTASY (GS Woward x GS Der Beste) von Elisabeth und Andreas Arzberger, Vorau, auf Rang zwei platziert wurde.
Champion Fleckvieh jung
In der Wahl zum Champion jung setzte sich GS DELUXE-Tochter LILLYFEE von Elisabeth und Anton Milchrahm aufgrund ihrer Stärken im Körper sowie im Becken verbunden mit einem makellosen Fundament vor der jugendlichen, extrem euterstarken GS WUNDAWUZI-Tochter HASI von Stefan Schieder durch.
Champion der Jungkühe, GS DELUXE-Tochter LILLYFEE vom Zuchtbetrieb Milchrahm, Vorau
Reservechampion jung, GS WUNDAWUZI-Tochter HASI vom Zuchtbetrieb Schieder, Greinbach
Fleckviehkühe mit zwei und drei Kälbern
Die erste Gruppe der Kühe mit zwei Abkalbungen zeigten sich im Vergleich zu den Erstlingskühen bereits mit mehr Kapazität. Die drei Kühe an der Spitze brillierten mit unglaublich guten Eutern. Als Siegerin durfte HUBERTA (GS Hofstatt x Vernando) von Thomas Grabenbauer, Fischbach, den Ring verlassen. Die kapitale GS HOFSTATT-Tochter überzeugte mit einem breiten Schenkeleuter und platzierte sich vor der eleganten GRACE (Majestix P*S x Hermelin) von Schirnhofer Bernhard, Grafendorf bei Hartberg, die mit einem langen, hochsitzenden Euter glänzte.
Zwei Kühe in der zweiten Gruppe der Fleckvieh-Kühe mit zwei Abkalbungen stachen dem Preisrichter ins Auge. Sie spiegelten wider, was der Preisrichter bei einer Zweitkalbskuh sehen möchte: lange Kühe mit tiefem Rumpf und einem gut gelagerten Becken. In der Bewegung gefiel Nikolaus Sauter SINA (GS Hilferuf x Vertigo) von Annelies Penz, Weisskirchen, am besten und auch ihr gutes Schenkeleuter hob er als Vorzug hervor. An zweite Stelle platzierte er die überaus korrekte und euterstarke ZIRBITZ (Elexis x Perfekt) von Reichel Wolfram, Perchau am Sattel.
Besonders begeistert war der Preisrichter von der unglaublichen Euterqualität der Fleckvieh-Kühe mit drei Abkalbungen. Er entschied sich für die extrem ausbalancierte LARA (Mercedes Pp* x GS Wattking) von Eichberger Anna und Christoph, St. Margarethen bei Knittelfeld, als Siegerin, aufgrund ihres noch feineren Fundaments, vor der ebenso starken KITTY (Helsinki x GS Der Beste) von Bauer Johannes, Ratten, die ihre Vorzüge in der Voreuterlänge hatte.
Championwahl Fleckvieh mittel
Bei der Finalentscheidung standen sechs imposante Fleckviehkühe im Ring. Die Entscheidung fiel zwischen zwei Ausnahmekühen zugunsten der überaus eleganten, mit einem Traum-Fundament ausgestatteten LARA (Mercedes Pp* x GS Wattking) von Eichberger Anna und Christoph. Reservechampion wurde die harmonische, bestens beeuterte KITTY (Helsinki x GS Der Beste) von Bauer Johannes, Ratten.
Champion mittel, MERCEDES Pp-Tochter LARA vom Zuchtbetrieb Eichberger, St. Margarethen bei Knittelfeld
Reservechampion mittel, HELSINKI-Tochter KITTY vom Zuchtbetrieb Bauer, Ratten
Fleckvieh mit vier und mehr Kälbern
Die Kühe mit vier und fünf Kälbern zeichneten sich mit feinen Fundamenten und gut eingebundenen Eutern aus. Der Eye-Catcher in der Gruppe war für den Preisrichter LEVIS (Etoscha x GS Vogt) von Anna und Christoph Eichberger, St. Margarethen bei Knittelfeld. Sie gefiel mit ihrem perfekten Übergang des Euters in die Bauchdecke und ihrem feinen Sprunggelenk. Zweitplatzierte wurde die noch immer Jugendlichkeit ausstrahlende SARA (Hermelin x Etoscha) von Monika und Georg Prügger, Passail, bei der speziell die Euterhöhe für den zweiten Platz ausschlaggebend war.
In der letzten Gruppe des Tages wurden drei Fleckviehkühe mit sechs und sieben Abkalbungen vorgestellt. Der Gruppensieg ging an HOLLE (Sehrgut x Reumut) von Freigassner Gerhard, Weisskirchen. Sie hat bereits mehr als 100.000 kg Milch erzeugt und brillierte mit einem noch unglaublich hoch angesetzten Euter mit bestens platzierten Zitzen.
Reservesiegerin wurde die sehr körperhafte ZAMUNDA (Haribo x GS Versetto) von Thomas Grabenbauer, Fischbach.
Champion der älteren Kühe
Der Championtitel „alt“ ging wegen ihres makellosen Körpers und der harmonischen Gesamterscheinung an die ETOSCHA-Tochter LEVIS von Anna und Christoph Eichberger. Reservechampion wurde die 100.000 Liter-Kuh HOLLE von Gerhard Freigassner, die mit überragender Euterqualität Aufsehen erregte.
Champion der älteren Kühe: ETOSCHA-Tochter LEVIS vom Zuchtbetrieb Eichberger, St. Margarethen bei Knittelfeld. Sie erhielt die Fleckvieh-Austria-Ehrenglocke.
Reservechampion der älteren Kühe, SEHRGUT-Tochter HOLLE vom Zuchtbetrieb Freigassner, Weisskirchen i. Stmk.
Nachzuchtpräsentationen Fleckvieh
Genostar präsentierte im Rahmen der Steiermarkschau Töchtergruppen von drei Stieren, die international stark als Jungstiere eingesetzt wurden. Mit der Nachzuchtpräsentation soll die Transparenz des Zuchtprogramms unterstrichen und der Zuchtfortschritt dokumentiert werden.
Eliteauktion mit Top-Genetik
Bei der abschließenden Eliteauktion wurden acht genetische Schmankerl der Rassen Fleckvieh, Holstein, Brown Swiss und Jersey angeboten. Ein reges Kaufinteresse ergab spannende Winkerduelle und ordentliche Zuschlagspreise. Das höchste Gebot aller Elitetiere von 22.700 Euro erzielte ein HEISS-Tochter (MV: Zeiger) mit GZW 150 und MW 132. Dieses Jungrind wechselte in einen bayerischen Zuchtbetrieb.
Autor: Peter und Barbara Stückler
Fotos: Guillaume Moy