Rinderzucht Tirol: Fleckvieh vor Ort 2024

… zu Gast bei „HARMONY“

Die heurige Ausgabe von Fleckvieh vor Ort fand am 24. Oktober 2024 auf dem bekannten Fleckviehzuchtbetrieb von Familie Gramshammer in Vomp statt. Rund 350 Besucher konnte Aufsichtsratsvorsitzender Kaspar Ehammer begrüßen, darunter auch den Bürgermeister von Vomp und Tiroler Gemeindeverbandspräsident Karl-Josef Schubert und Amtstierarzt Peter Kastlunger.

Der „Stoffelerhof“ ist der weit über die Grenzen hinaus bekannte Heimatbettrieb von HUPSOL-Tochter HARMONY. Sie war die züchterische Krönung von Familie Gramshammer mit dem Titelgewinn der Königsklasse auf der Bundesfleckviehschau 2017. Sie ist mittlerweile fast 12 Jahre alt und erfreut sich als gekröntes 100.000-Liter-Golden-Girl bester Gesundheit.

Die Veranstaltungsserie „Fleckvieh vor Ort“ bescherte Familie Gramshammer ein volles Haus.

Auf dem Betrieb werden 50 Milchkühe mit 80 Stück Nachzuchttieren gehalten. Wie der 52-jährige Markus Gramshammer in seiner Vorstellung ausführte, ist der Betrieb ein typischer Familienbetrieb mit Milchproduktion und Zuchtviehvermarktung. Im Sommer geht es für das gesamte Vieh auf die 160 ha große Kraspesalm in das Sellraintal. Eine fordernde Aufgabe ist die enge Hoflage inmitten von Vomp mit geringen Ausweichmöglichkeiten. Die zukünftige Ausrichtung des Betriebes mit Kombinationshaltung wird erst im Rahmen der Hofnachfolge entschieden.

Mehrmals konnte der Betrieb schon die Auszeichnung Management-Profi erreichen. 2023 mit einer durchschnittlichen Lebensleistung von 30.757 M-kg, 786 F+E-kg, 110.000 Zellzahl und Zwischenkalbezeit mit 372 Tagen. Mit den Stieren WESTEN, HOBEL und MARIUS gingen bereits drei Stiere in den Besamungseinsatz.

Zuchtleiter Christian Straif stellte das neue Fleckvieh-Besamungsprogramm vor mit dem immer größeren Schwerpunkt auf Hornlosgenetik. Rund ein Drittel der Stiere sind Hornlosvererber. Mittlerweile sind die mischerbigen Hornlosvererber den behörnten Vererbern ebenbürtig. Bei den reinerbigen Hornlos-Vererbern gibt es noch Aufholbedarf, weniger in der Leistung, sondern vielmehr im Exterieur.

Christian Straif, Franz-Josef Schubert, Markus und Rosi Gramshammer, Kaspar Ehammer und Hannes Neuner (v. l. n. r.) freuten sich über einen gelungenen Abend.

Christian Straif, Franz-Josef Schubert, Markus und Rosi Gramshammer, Kaspar Ehammer und Hannes Neuner (v. l. n. r.) freuten sich über einen gelungenen Abend.

Eine besondere Herausforderung stellt aktuell die Blauzungenkrankheit in der Vermarktung dar, wo man durch eine gute Zusammenarbeit mit vielen Partnern und einem enormen logistischen Aufwand die Vermarktung bisher auf hohem Niveau halten konnte. Trotzdem muss bewusst sein, dass durch die fehlenden Absatzmöglichkeiten in Drittländer wöchentlich ein größerer Marktdruck in Österreich entsteht.

Autor: Hannes Leitner, Rinderzucht Tirol
Fotos: Hannes Leitner, Christian Moser, Rinderzucht Tirol

weitere interessante News