Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, an dem die Themen „Digitalisierung“ und „Landwirtschaft 4.0“ nicht unseren Alltag prägen. Alle reden davon, doch was ist Digitalisierung und Landwirtschaft 4.0 denn wirklich?
Eine klare Definition, die dem Sinn vom Kontext entspricht, gibt es kaum. Im Wesentlichen sind es Marketingbegriffe, die für alles verwendet und für vieles missbraucht werden. Die Themen sind für viele von uns abstrakt und wenig greifbar. Sie rufen nach Veränderung und erzeugen das Gefühl von Verunsicherung.
Digitalisierung kommt nicht, wir sind mittendrin!
Trotz all der Skepsis und dem Misstrauen, das von diesen Begriffen ausgeht, steht fest, dass sämtliche Lebensbereiche von der Digitalisierung betroffen sind und wir uns diesem Thema stellen müssen. Denn, Digitalisierung kommt nicht, wir sind schon mittendrin. Dementsprechend lautet auch eine der jüngsten Schlagzeilen: „Die HYPO NOE schafft das klassische Sparbuch ab. Wer in Zukunft ein Sparprodukt bei der Bank in Anspruch nehmen will, erhält nur noch ein digitales Sparkonto.“ (unter: https://noe.orf.at/stories/3033137/ aufgerufen am 10.02.2020).
Digitale Revolution
Bei vielen von uns drängt sich die Frage auf, ob die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung gut oder schlecht sind. Es gibt für beide Positionen gute Argumente. Letztendlich ist diese Frage aber nicht relevant. Die digitale Revolution kann nicht aufgehalten werden. Prominente Beweise dafür sind die Mechanisierung, Elektrifizierung oder Automatisierung. Diesel- oder Elektromotor sowie der Computer können stellvertretend für diese Bereiche genannt werden. Sie haben in sämtlichen Lebensbereichen Einzug gehalten, diese revolutioniert und zu einer deutlichen Effizienzsteigerung geführt.
Die einzige Möglichkeit, den digitalen Alltag für seine Bedürfnisse aktiv zu beeinflussen, besteht darin, sich eine dahingehende Kompetenz aufzubauen. Nach Möglichkeit muss jeder von uns in der Lage sein, die Chancen und Risiken der Digitalisierung für seine Bereiche abzuschätzen. Nur so werden wir es schaffen, die digitalen Technologien und Funktionen zu unserem Vorteil einzusetzen und zu nutzen.
Bares Geld sparen!
Digitalisierung und Landwirtschaft 4.0 beginnt nicht wie häufig gemeint wird bei spezifischen Funktionen und Systemen für den Sektor Landwirtschaft, sondern bei einfachen Anwendungen. Sie erleichtern den Alltag und helfen bares Geld zu sparen. Online-Marktplätze helfen beispielsweise beim Preisvergleich von Neugeräten, Gebrauchtgeräten oder Ersatzteilen. Nicht selten können Preisunterschiede von mehr als 100 Prozent für idente Waren beobachtet werden. Videobeobachtung, Online-Shopping, Online-Marketing, Online-Vermarktung, Online-Banking, Navigation, E-Briefkasten, Online-Recherche, Kalender- und E-Mailfunktionen stehen stellvertretend für zahlreiche andere Anwendungen, die einfach zu realisieren sind. Digitalisierung beginnt mit unspezifischen Funktionen, die den Alltag erleichtern und dabei helfen, betriebliche wie auch private Ressourcen zu sparen.
(Auszug aus dem Artikel „Was geht mich schon Landwirtschaft 4.0 an?“ von Christian Fasching, HBLFA Raumberg Gumpenstein; Fleckvieh Austria Magazin 2/20)