„Die österreichische Rinderzucht fordert eine lückenlose, verbindliche Herkunftskennzeichnung auf dem Teller. Dies stellt die Grundlage zur Absicherung der Versorgungssicherheit Österreichs mit heimischen Lebensmitteln dar. Zudem fordert die österreichische Rinderzucht eine politische und finanzielle Unterstützung von Qualitätsprogrammen insbesondere für Kalbfleisch in Österreich ein.“
Das ist jene schriftlich formulierte Forderung, über die die Delegierten der diesjährigen Generalversammlung der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter abgestimmt haben, und zwar einstimmig.
V. l.: ZAR-Geschäftsführer Martin Stegfellner mit Sebastian Auernig (AGÖF-Obmann und ZAR-Obmann-Stv.), Stefan Lindner (ZAR-Obmann) und Thomas Schweigl (ZAR-Obmann-Stv.)
Lebensmittelversorgung auch in Krisenzeiten sicherstellen
„Die vergangenen Wochen haben uns gezeigt, wie wichtig die heimische Produktion von Lebensmitteln ist. Die heimische Landwirtschaft versorgt uns auch dann mit Lebensmittel, wenn die Grenzen geschlossen sind“, so ZAR-Obmann Stefan Lindner. „Die Corona-Krise hat in der österreichischen Bevölkerung sehr großes Verständnis ausgelöst. Die heimischen Bäuerinnen und Bauern wurden als wichtige Stützen in der Versorgungs- und Ernährungssicherheit hervorgehoben, so wie auch andere systemrelevante Berufsgruppen. Auch in der Werbung wurde darauf hingewiesen, wie stolz man darauf ist, dass wir eine Landwirtschaft mit hohen Sozial-, Umwelt- und Produktionsstandards haben, die unsere Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen kann – und das auch in Krisenzeiten“, so Lindner.
Für die ZAR als österreichische Dachorganisation mit 46 Mitgliedsorganisationen sowie 22.000 Milch- und Fleischrinderzuchtbetrieben ist klar, dass eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auf dem Teller ein wesentlicher Schlüssel dafür ist, um den zunehmenden Austausch der heimischen Produktion durch billige Importlebensmittel zu verhindern. Stammten vor zehn Jahren noch zwei Drittel des in Österreich verzehrten Kalbfleisches aus heimischer Produktion, so ist es heute nur mehr ein Drittel.
Faire Chance für Konsumenten und Bauern
„Der Druck auf die heimischen Produzenten steigt. Mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung auf dem Teller gibt man sowohl den Konsumenten als auch den Bäuerinnen und Bauern eine faire Chance in der Auswahl der Lebensmittel und der Entscheidung über die Entwicklung der zukünftigen Versorgungssicherheit. Unsere bäuerlichen Betriebe erzeugen nicht nur hochwertige Lebensmittel, sie sorgen auch für die Bewirtschaftung der heimischen Kulturlandschaft. Diese wiederum ist die Basis für den österreichischen Tourismus und gleichzeitig ein wichtiger Bestandteil der Erholungsfunktion für die Gesellschaft“, gibt Lindner zu bedenken.