Sowohl die heimische als auch die internationale Nachfrage nach österreichischen Zuchtrindern war auch Jahr 2023 auf einem hohen Niveau. In Summe wurden 40.416 Zuchtrinder vermarktet, 29.186 davon, das sind 72 %, wurden exportiert. Alleine durch den Export konnte für die heimische Rinderwirtschaft eine Wertschöpfung von 53 Mio. € erzielt werden.
Das Jahr 2023 ist für die heimischen Rinderzüchter und -züchterinnen aus vermarktungstechnischer Sicht sehr gut verlaufen. Zufriedenstellende Vermarktungspreise, auch aufgrund einer starken Nachfrage nach österreichischen Zuchtrindern, haben die Preise zusätzlich stabilisiert. Aufgrund des starken Interesses wurden im Jahr 2023 29.186 Zuchtrinder exportiert, um 5.300 Stück oder 22 % mehr als im Vorjahr. Davon wurden 38 % oder 11.220 Tiere innerhalb der Europäischen Union vermarktet, die restlichen 62 % in Drittländer. Italien ist auch im Jahr 2023 das abnehmerstärkste Nachbarland österreichischer Zuchtrinder und ist seit vielen Jahren ein stabiler Abnehmer. Dorthin wurden 6.200 Tiere geliefert. Insgesamt wurden in die österreichischen Nachbarländer 9.917 Tiere geliefert, das sind 34 % aller Rinder. In den vorder- und zentralasiatischen Raum gingen 32 % aller Tiere bzw. 9.300 Stück. Der nordafrikanische Raum wurde mit 8.100 Tieren beliefert, das sind 28 % aller exportierten Tiere.
Preise auf einem zufriedenstellenden Niveau
Die Nachfrage nach trächtigen Zuchtkalbinnen ist wie schon im letzten Jahr sehr hoch, sowohl auf dem Inlandsmarkt als auch für den Export. Die Durchschnittspreise für trächtige Zuchtkalbinnen lagen 2023 je nach Rasse und österreichweit zwischen 1.751,- und 2.469,-. Aus allen verkauften Tieren ergab sich ein Durchschnittspreis von 2.329,-. Die Durchschnittspreise auf den Zuchtrinderversteigerungen sind gegenüber dem Vorjahr um 300,- oder um 14,8 % gestiegen (alle Angaben netto und ohne Zuchtkälber weiblich). Aktuell werden auf den Versteigerungen – je nach Verband – sehr gute Preise erzielt. Vor allem wenn die Kalbinnen für den türkischen Markt bestimmt sind, wurden teilweise Preise um bzw. über 3.000,- erzielt.
Tiertransporte im Fokus der Öffentlichkeit
Tiertransporte werden von der Gesellschaft sehr kritisch gesehen und auch beobachtet. Tierschutzorganisationen und auch vereinzelte Medien versuchen in letzter Zeit im verstärkten Ausmaß Zuchttiertransporte in ein schlechtes Licht zu rücken. Dabei kann von Seiten der RINDERZUCHT AUSTRIA versichert werden, dass die Exporte unter Einhaltung der strengen gesetzlichen Vorgaben der EU sowie der heimischen Tiertransportverordnung durchgeführt und auch kontrolliert werden. Internationale Abnehmer und Abnehmerinnen heimischer Zuchttiere schauen zudem sehr genau, ob die Tiere im besten Gesundheitszustand auf den Betrieben ankommen. Schließlich sind diese Tiere die wertvolle Basis für die Aufrechterhaltung der dortigen Grundversorgung mit Milch- und Fleischprodukten. Um der Öffentlichkeit den genauen Ablauf eines Zuchtrindertransportes von der Abfertigung über die heimischen Amtstierärzte und -ärztinnen bis hin zur Ankunft auf den internationalen Zuchtbetrieben näher zu bringen, hat ein Team der RINDERZUCHT AUSTRIA einen Langstreckenexport von Freistadt nach Baku in Aserbaidschan begleitet. Der daraus entstandene Film kann über den YouTube-Kanal der RINDERZUCHT AUSTRIA unter www.youtube.com/c/RinderzuchtAustria oder @RinderzuchtAustria angesehen werden.
Grafik: Entwicklung der Zuchtrinderexporte der Rasse Fleckvieh
Grafik: Zuchtrinderexporte 2023 nach Regionen
Autor: Lukas Kalcher, Rinderzucht Austria