Zuchtwertschätzung April 2022
Erfolg und Fortschritt durch Konsequenz und Zusammenarbeit
GS SPUTNIK-Mutter SUSI, GZW 138, MW 135, in der 2. Lakt.
B.: Theresia und Josef Zeller, 3170 Hainfeld
Die topgelisteten österreichischen (Jung-)Vererber lösen starke regionale und erfreulicherweise auch internationale Nachfrage aus. Das Vertrauen in genomisch selektierte Fleckviehgenetik ist hoch und groß wie nie zuvor. Umso herausfordernder ist es für die Verantwortungsträger in den Besamungsstationen, von den aktuellsten Stieren auch immer ausreichend Sperma im Angebot zu haben.
Hier soll ein vorausschauender Umgang mit den Einträgen zur Verfügbarkeit der Stiere in der Zuchtwertdatenbank und das notwendige Verständnis der Fleckviehzüchter dazu beitragen, um beiderseitige Zufriedenheit zu erreichen.
Beim Blick auf die internationalen Toplisten wird der Zuchtfortschritt der Rasse Fleckvieh einmal mehr deutlich sichtbar. Aktuell liegen 40 genomische Jungvererber über einem GZW von 140 Punkten. Nicht zuletzt durch die kontinuierliche Verbesserung des Zuchtwertschätz-Systems ist eine stetige Verbesserung der Treffsicherheit der Genomik bei einem Blick auf die Topliste der töchtergeprüften Stiere bemerkbar. Aktuell schaffen 36 Stiere mit Nachkommensprüfung innerhalb des D-A-C Verbunds, die Grenze von GZW 130 zu überspringen. Fundament für diese erfolgreiche Entwicklung ist mit Sicherheit die funktionierende Zusammenarbeit der österreichischen Zucht- und Besamungsunternehmen mit dem wichtigsten Glied der Kette – dem Mitgliedsbetrieb, der Züchterfamilie. Ebenso wichtig für den Fortschritt sind die fruchtbringenden Kooperationen der Besamungsstationen mit ihren internationalen Partnern im D-A-C-Verbund. Gemeinsame, konsequente Zuchtarbeit über Ländergrenzen hinweg sind in Zeiten der Genomik essentiell, um das vorhandene große Potential der Rasse Fleckvieh optimal heben zu können.
Die aktuelle Liste der töchtergeprüften Stiere, die im Besitz/Mitbesitz einer österreichischen Besamungsstation/Zuchtorganisation stehen, weist mit GS ZERO ONE einen Toplistenführer aus, der mit Fleischleistung und starker Inhaltsstoffvererbung punktet. Ihm folgt mit GS HIERHER der höchste Neueinsteiger dieser Kategorie. Er züchtet entwicklungsfähige Jungkühe und überzeugt mit leichtem Kalbeverlauf und einem Topwert für Vitalität. Das Podest wird durch WOMBAT komplettiert. WOMBAT konnte im GZW deutlich zulegen und kombiniert Milch und Fruchtbarkeit auf hohem Niveau bei außergewöhnlich viel Rahmen. Neu im Konzert mit dabei ist HAPPYDAY, der seine Wurzeln in Österreich hat und mit sehr hoher Milchmengenvererbung und besten Fundamenten auffällt. Mit GS WOIWODE und WEISSENSEE schafften zwei bereits als Jungvererber stark eingesetzte Stiere den Sprung unter die besten töchtergeprüften Stiere. GS WOIWODE kann auf eine nahezu komplette Vererbung in den Fitnessmerkmalen und ein optisch einwandfreies Linearprofil verweisen. Niedrige Zellzahlen und bestens eingebundene Euterkörper zählen zu den Stärken von WEISSENSEE.
Unsere abgebildete Auswahl an Jungvererbern kann alle Züchterwünsche erfüllen und liefert damit eine sehr große Auswahl für tierspezifische, gezielte Anpaarungen. An der Spitze steht mit GS SPUTNIK eine nahezu ideale Kombination aus Milch-, Fleisch-, Fitness- und Exterieurvererbung. Mit WIRBELWIND P*S findet sich der aktuell zuchtwertstärkste Hornlosvererber in den obersten Regionen der Topliste wieder. Er verspricht Leistung mit Qualitätseutern und bester Eutergesundheit mit natürlicher Hornlosigkeit zu kombinieren. Der Inhaltsstoffspezialist SUNSHINE, der exterieurstarke JEDI, der Leistungsvererber GS WINTEN sowie der fitnessbetonte GS DUPLO und der schon über einen längeren Zeitraum aufgrund seines Vererbungsprofils begehrte WINTERTRAUM bilden die Spitze der Topliste ab.
Ein spezieller Service von Fleckvieh Austria für ökologisch produzierende und/oder extensiv wirtschaftende Betriebe ist die Topliste der Stiere gereiht nach ÖZW. Die Spitze dieser Liste bilden die Jungstiere WINTERTRAUM, GS WUNDAWUZI, GS SPUTNIK, WIRBELWIND P*S, GS DUPLO, GS WHITESTAR und SPIRITUS.
Autor: Reinhard Pfleger, Fleckvieh Austria