Die Sommer-Zuchtwertschätzung brachte den österreichischen Zucht- und Besamungsunternehmen eine Vielzahl an neuen Fleckviehstieren mit Qualität in jeder Selektionsstufe. Immer größer wird auch die Auswahl an Stieren, die genetische Hornlosigkeit vererben. Ein möglichst hohes genetisches Niveau bei allen Besamungen zu erreichen, ist eine entscheidende Maßgröße im Zuchtprogramm Fleckvieh Austria.
Im Juni 2024 lag der durchschnittliche GZW aller Besamungen bei Fleckvieh in Österreich im Schnitt bei starken 134,9 GZW-Punkten. Aktuell werden 37,7 Prozent aller Besamungen mit Stieren mit natürlicher Hornlosigkeit durchgeführt. Ob töchtergeprüft oder genomisch, ob gehört oder hornlos – Ziel ist es, Fleckvieh-Genetik zu züchten, die eine wirtschaftlich nachhaltige Milchproduktion und Rindermast ermöglicht und Tiere hervorbringt, die im Exterieur dem Zuchtziel der gesunden, robusten Kuh mit langem Leben nahekommen.
Töchtergeprüfte Stiere
Neu im Topsegment konnte sich der besonders fitnessstarke GS WUNDERINO platzieren. Er steht neben einer Riege von Top-Allroundern wie MCGYVER, der bei einer Top-Exterieur-Vererbung seine Zuchtwerte weiter festigen konnte. Auffallend ist auch die positive Zuchtwertentwicklung des inhaltsstoff- und euterstarken MAKAY. GS WUHUDLER bringt sehr persistente, eutergesunde und fundamentstarke Töchter.
Neu im Segment der Töchtergeprüften findet sich auch der leistungsstarke WUNDERLING. GS HOERI fällt mit deutlicher Verbesserung der Milchinhaltsstoffe auf. Stärken in Milchmenge und Euter zeigt GS WEG FREI. Der neu töchtergeprüfte mischerbig hornlose HORAZIO P*S kann mit der Kombination aus Rahmen und deutlicher Verbesserung der Inhaltsstoffe punkten.
HERA (V: Herzschlag), die Mutter von WUNDERLING in der 2. Laktation
INKA 55 Pp* (V: Mahango Pp*), die Mutter von HORAZIO P*S in der 2. Laktation
Genomische Jungvererber
Der Blick auf die Topliste zeigt den deutlichen Vormarsch konkurrenzfähiger Jungvererber, die neben den gewünschten Verbesserungen in Milch, Fleisch, Fitness und Exterieur auch genetische Hornlosigkeit in die Population bringen. Vorneweg geht ein neues Spitzenduo: GS WILDTRAK Pp* ist der aktuell höchstgereihte Hornlosvererber und verspricht die interessante Kombination aus hoher Leistungsveranlagung bei gleichzeitig positiver Töchterfruchtbarkeit. WACHAU P*S punktet mit ähnlichem starkem Vererbungsprofil.
Neu eingestiegen ist HIMOLA, der ein balanciertes Vererbungsbild in Milch- und Fleischleistung bei starkem Exterieur zeigt. Mit GS DUPLEX fällt ein interessanter Vertreter der DIRIGENT-Linie mit starkem Milchwert auf. Der frühe HEISS-Sohn GS HAG Pp* verspricht neben genetischer Hornlosigkeit Stärken in Melkbarkeit und Euterqualität.
SCHOEN gefällt mit einem sehr ausgeglichenen Vererbungsprofil, das auch WUNDAWERK mit dem Blick auf seine Zuchtwerte liefern kann. Gesunde Euter mit Qualität und hoher Töchterfruchtbarkeit verspricht HOPKING.
Mit WITTUM PP* steht ein neuer reinerbiger Jungvererber am Start, der mit starken Werten in Leistung und Fitness aufwarten kann. HOCKEY P*S zählt zu den exterieurstärksten Jungvererbern, die das Hornlos-Allel tragen.
Mit einem nahezu makellosen Linearprofil bei interessanter Blutführung macht STRADIVARI auf sich aufmerksam. Die von Züchtern oft gesuchte Kombination aus Inhaltsstoffen und Eutern mit Qualität verspricht SUMATRA Pp*. Ebenfalls neu ist STYLE P*S, der eine Verbesserung von Milchmenge bei gleichzeitig positiver Töchterfruchtbarkeit erwarten lässt. Interessant gezogen ist DAVINCI P*S, der neben positiven Inhaltsstoffen eine starke Exterieurvererbung verspricht.
GUGGI (V: Manaus), die Mutter von GS WILDTRAK Pp* in der 1. Laktation
HERMINE (V: GS Mysterium Pp*), die Mutter von HIMOLA in der 3. Laktation
Ökologischer Zuchtwert – Service für Züchter
Wer extensiv wirtschaftet, muss intensiv züchten! Daher bieten wir mit der Topliste nach ÖZW eine züchterische Hilfestellung für extensiv wirtschaftende Betriebe und Biobetriebe an.
Autor: Ing. Reinhard Pfleger, Fleckvieh Austria