Die Zuchtrinderversteigerung in der steirischen Greinbachhalle bot auch in Zeiten des Lockdowns in Österreich ein Bild der sehr guten Preisbildung für Zuchtrinder aller Kategorien. Die anwesenden Kaufinteressenten wären durchaus in der Lage gewesen, eine noch größere Anzahl an Tieren zu erwerben. Leider wurden gerade diesmal mehr gemeldete Tiere als sonst üblich nicht zur Vermarktung gebracht.
Obmann Matthias Bischof konnte in seiner Begrüßung neben privaten Interessenten aus der Steiermark auch Käufer aus den angrenzenden Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten und dem Burgenland begrüßen.
Kuhkälber und Jungkalbinnen
Das Angebot der Zuchtkälber und Jungkalbinnen konnte zu zufriedenstellenden Preisen für die Verkäufer abgesetzt werden. Die Kategorie der Kuhkälber schloss bei 562 Euro Schnittpreis. Gefragt waren Tiere, die sicher von der Milch abgesetzt angeboten wurden. Aufzuchtbetriebe aus dem Nachbarbundesland Niederösterreich bedienten sich stark am Angebot.
Bei den Jungkalbinnen wirkte die Aktivität des steirischen Zuchtviehhandelspartners Schalk stark marktbelebend. Die Kategorie schloss bei hohem 951-Euro-Zuschlagspreis im Schnitt. Das gefragteste Tier war eine hochtypisierte ROLLS-Tochter aus der Zucht von Albert Kerschhofer, Pöllau die im Zuchtgebiet der RSTM verblieb.
Jungkühe
Die angebotenen Tiere in Milch zeigten diesmal außergewöhnliche Qualität im Exterieur der Tiere. Viele Kühe der Versteigerung fielen durch ihre Spitzeneuter den Kaufinteressenten auf, die dies mit entsprechend flottem Marktverlauf quittierten. Im Schnitt schloss die Kategorie bei guten 1.883 Euro netto. Bemerkenswert ist, dass knapp 50 Prozent der versteigerten Jungkühe und trächtigen Kalbinnen Zuschlagspreise von 2000 Euro und mehr erzielen konnten. Erfreulich zu beobachten war, dass die preislich gefragtesten Jungkühe Töchter der aktuellen Vererber GS DER BESTE und GS HERZBLUT sowie der in den Startlöchern stehenden Newcomer GS HUT AB und GS MC DRIVE Pp und der bewährten VARTA und PERFEKT waren und zu den begehrtesten Kühen der Auktion zählten. Einige Kühe wechselten auch wieder ins benachbarte Slowenien, welche über das immer beliebter werdende Angebot des Treuhandkaufes von einem Mitarbeiter der RSTM im Auftrag ersteigert wurden.
Trächtige Kalbinnen
Das kleine Angebot an trächtigen Kalbinnen war diesmal gespickt mit mehreren Spitzentieren in Exterieur und Leistung. Aushängeschilder der Gruppe waren zwei hochtypisierte, bestens entwickelte Kalbinnen aus den Zuchtbetrieben Mauerhofer Hans, Staudach und Windisch Hans, Passail. Auch bei den Kalbinnen erwarb die Firma Schalk Spitzentiere für ihre Kunden, sodass die Kategorie mit einem sehr hohen Durchschnittspreis von 1.978 Euro netto schloss.
Die vom Land Steiermark gewährte Ankaufsbeihilfe für weibliche Zuchtrinder wirkte wiederum als wichtiger Stabilisationsfaktor für den Zuchtrinderabsatz in der Steiermark.
Zuchtstiere
Die Nachfrage nach Stieren zur Zucht war diesmal flach, sodass nur drei Stiere verkauft werden konnten. Den Toppreis der Kategorie erzielte ein sehr korreker HERMLIN-Sohn aus der Aufzucht von Johannes Cornides, Landl, der von einem bekannten Zuchtbetrieb aus Niederösterreich erworben wurde.
Abschließend gilt unser Dank allen Verantwortungsträgern in Bund und Land, die durch ihr Wirken die Aufrechterhaltung der zentralen Zuchtrindervermarktung ermöglichen sowie der zuständigen Behörde mit Amtsveterinär Dr. Herfried Haupt für die bestens funktionierende Zusammenarbeit.
Hinweis: Ab dem neuen Jahr 2021 finden die Zuchtrinderversteigerungen auf den steirischen Standorten Traboch und Greinbach jeweils am Wochentag Donnerstag statt. Die Versteigerungen in St. Donat werden ab 2021 am Wochentag Dienstag abgehalten.
ROLLS-Tochter von Kerschhofer Albert, Pöllau
GS MC DRIVE Pp-Tochter von Höller Karl, Piregg
PERFEKT-Tochter von Grabner Christoph, Pöllauberg
VARTA-Tochter von Fasching Roland, Oberhaag
GS VIGOR-Tochter von Mauerhofer Hans, Staudach
Preisstatistik Fleckvieh
Preise netto in Euro, in Klammer die Anzahl der verkauften Tiere