Am Dienstag, 30.11.2021 fand die letzte Zuchtviehversteigerung des heurigen Jahres in der RGO|Arena in Lienz statt. Ein durchwachsenes, von den COVID-19 Schutzmaßnahmen geprägtes Jahr geht damit zu Ende. Aufgrund der Bedeutung der Landwirtschaft für die Aufrechterhaltung der Grundversorgung konnten die Versteigerungen unter strengen COVID-19 Schutzbestimmungen des Gesundheits- und Sozialministeriums immer abgehalten werden.
63 Fleck-, Braunvieh und Holstein-Jungkühe wurden dieses Mal angeboten. Die durchschnittlich garantierte Milchleistung lag mit rund 29 kg Milch auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Die Qualität war dabei aber sehr unterschiedlich, was auch bei der Preisbildung entsprechend zur Geltung kam. 53 Fleckvieh-Jungkühe kosteten mit € 1.952,– zwar etwas weniger als bei den letzten Versteigerungen, aber immer noch deutlich mehr als im Durchschnitt des Vorjahres.
Bei den 7 Zuchtvieh-Versteigerungen in Lienz wurden heuer 379 Jungkühe verkauft, das sind 46 Prozent der gesamt versteigerten Großrinder. Der Durchschnittspreis für die Hauptkategorie Fleckvieh liegt bei 1.978,– und damit um € 88,– über dem Vorjahr bei dieser Rasse und auf dem höchsten Niveau überhaupt. Die durchschnittliche Milchgarantie lag heuer bei 28,3 kg Milch Einsatzleistung.
Leider wurden dieses Mal nur 49 trächtige Fleckvieh-Kalbinnen angeboten, viele davon mit einem späteren Abkalbezeitpunkt. 47 Kalbinnen wurden um durchschnittlich € 1.791,– verkauft. 2021 kosteten die 425 verkauften trächtigen Fleckvieh-Kalbinnen bei den Versteigerungen in Lienz € 1.864,– netto im Durchschnitt, das ist ein Plus von € 76,– gegenüber 2020 und der zweithöchste Kalbinnenpreis nach 2012 mit € 1.868,– netto.
Jungkühe bei der Eröffnung der Versteigerung
Die teuerste Jungkuh: eine MANIGO-Tochter vom Betrieb Hannes Steiner, Matrei
Die Kalbinnen waren damit aber deutlich billiger als die Jungkühe auf den Versteigerungen. Speziell die trächtigen Kalbinnen haben seit Mitte Oktober bei den Zuchtviehversteigerungen in ganz Österreich im Preis nachgegeben. Durch den stockenden Drittland-Export gab es bei den niederträchtigen Kalbinnen stärkere Preisrückgänge. Die schweren Kalbinnen für den italienischen Markt waren etwas stabiler, aber aufgrund der deutlich gestiegenen Futterkosten ab Oktober auch nicht mehr so stark nachgefragt. Diese deutlich größeren Preisschwankungen bei den Kalbinnen und die konstant größere Nachfrage nach guten Jungkühen führten zu einem neuerlichen Rückgang der trächtigen Kalbinnen an den gesamt vermarkteten Rindern.
Trotz der schwierigen Umstände darf man auf ein gutes Absatzjahr mit einer positiven Preisbildung zurückblicken. Mit 820 Großrindern wurden auch um 55 Stück mehr verkauft als 2020 und der hohe Inlandsmarktanteil ist dabei mit 30 Prozent gleich geblieben. Die insgesamt höheren Vieherlöse in der Landwirtschaft 2021 sind aber mehr als notwendig für die Bauern, um die gestiegenen Produktionskosten (gestiegene Energiepreise und Grundfutterkosten) zu decken.
Preisstatistik Fleckvieh
Preise netto in Euro, in Klammer die Anzahl der verkauften Tiere