ZV Traboch, 5.5.2020 – Marktbericht

Erfolgreicher Start in die „neue“ Normalität

Die Premiere der Wiederaufnahme von Zuchtrinderversteigerungen in Österreich kann mit der Versteigerung am 5. Mai 2020 in Traboch, Steiermark, als mehr als geglückt bezeichnet werden. Die Abhaltung der Versteigerung war unter Einhaltung des Maßnahmenpapiers der ZAR in Abstimmung mit den Ministerien für Landwirtschaft und Gesundheit möglich. Die Sicherheitsmaßnahmen mit verpflichtendem Mund-Nasenschutz und der Einhaltung der Abstände wurde in bester Disziplin der Vermarkter und Käufer lückenlos eingehalten. Dr. Simone Steiner und DI Lukas Kalcher von der ZAR machten sich persönlich vor Ort ein Bild der Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen. Obmann Matthias Bischof konnte der Züchterschaft zu Beginn der Versteigerung das am selben Tag beschlossene Corona-Hilfspaket des Landes Steiermark verkünden. Auf Mitteilung von Landesrat Seitinger können befristet für das zweite Quartal 2020 für den Verkauf über RSTM organisierte Vermarktungsschienen für Großrindern 200 Euro und für Jungrinder 150 Euro als Top-Up zum Zuschlagspreis beantragt werden.

Auch in Corona-Krisenzeiten ist es der RSTM gelungen, für die hohe Zahl an gemeldeten Tieren Kaufinteressenten aus nahezu allen Bundesländern Österreichs zu gewinnen. Ebenfalls sorgten Ankäufe der österreichischen Zuchtviehhandelspartner sowie Interesse aus Italien für eine nahezu 100 %-Räumung des Angebotes.

Fleckvieh

Das diesmal extrem große Angebot an Zuchtkälbern und Jungkalbinnen konnte zu für die Verkäufer zufriedenstellenden Preisen abgesetzt werden. Nachfrage aus Exportmärkten gepaart mit privater Nachfrage von Aufzuchtbetrieben und Almbeschickern sorgte für eine entsprechende Markträumung. Ein höchst interessant gezogenes HERMELIN-Jungrind mit bestem Typisierungsergebnis von Familie Fratzl, Möderbrugg war einem Züchter aus Tirol den Spitzenpreis des Tages wert.

Das Angebot an Kühen in Milch war mit knapp 30 Tieren durchschnittlich stark bestückt. Einige gemeldete Tiere wurden bereits im Vorfeld von ihren Züchtern über die RSTM Internetplattform Kuh4You vermarktet. Die Jungkühe präsentierten sich standorttypisch leistungsstark mit ordentlichen Euterqualitäten. Erfreulich starke bäuerliche Nachfrage ermöglichte einen beachtlichen Schnittpreis von 1.865 Euro, wobei jede dritte angebotene Jungkuh über 2.000 Euro Zuschlagspreis erzielte. Den Tagehöchstpreis erzielte eine makellose Zweitkalbskuh aus der Zuchtstätte Kogler in Mühlen, die in der Steiermark verblieb.

Das Angebot an trächtigen Kalbinnen wurde zum überwiegenden Teil von mehreren Viehhandelspartnern für verschiedene Exportdestinationen angekauft. In Anbetracht der aktuellen Preissituation der Ab-Hof-Ankäufe konnte mit einem Durchschnittspreis von knapp 1.600 Euro auch in diesem Segment ein achtbares Ergebnis für die Verkäufer erzielt werden. Bemerkenswert ist, dass Tiere aller Trächtigkeitsstadien Absatz fanden.

HERMELIN-Tochter vom Betrieb Fratzl, Möderbrugg

HURLY-Tochter auf der Zuchtrinderversteigerung in Traboch, Steiermark, am 5. Mai 2020

HURLY-Tochter vom Betrieb Kogler Horst, Mühlen

GS WATTKING-Tochter auf der Zuchtrinderversteigerung in Traboch, Steiermark, am 5. Mai 2020

HURLY-Tochter vom Betrieb Kogler Horst, Mühlen

Preisstatistik Fleckvieh

Preise netto in Euro, in Klammer die  Anzahl der verkauften Tiere

Preisstatistik der Zuchtrinderversteigerung in Traboch am 5. Mai 2020
* garantierte Einsatzleistung


Die nächsten Zuchtrinderversteigerungen der Rinderzucht Steiermark:

  • Dienstag, 9. Juni in Greinbach
  • Donnerstag, 18. Juni in St. Donat
  • Dienstag, 11. August in Traboch

Autor: Ing. Reinhard Pfleger, Rinderzucht Steiermark
Fotos: Ing. Fritz, Baumann, Rinderzucht Steiermark