Die Zuchtrinderversteigerung im Rinderzuchtzentrum Traboch, Steiermark, am 05.05.2022 war mit rund 300 gemeldeten Tieren gut bestückt. Im Vorfeld der Versteigerung zeichnete sich eine steigende Nachfrage nach Tieren in Milch ab. Die Einschätzung traf auch wirklich ein und die Preise zogen deutlich an. Die angebotenen Tiere in Milch konnten die Erwartungen der Käufer aber auch voll und ganz in den Kriterien Leistungsbereitschaft und funktionales Exterieur erfüllen. Rund 150 nicht trächtige Tiere wurden reibungslos im losen System versteigert und fanden einen stabilen Absatz. Die Nachfrage war ruhiger als im März, aber noch immer marktkonform. Spürbar war, dass die Entscheidungen Richtung Weide- und Almplätze bereits gefallen sind und somit der private Käufer deutlich weniger aktiv war. Auf der anderen Seite haben aber auch die stockenden Drittlandsexporte etwas den Appetit der Jungviehaufzuchtbetriebe gebremst.
Den Tageshöchstpreis erzielte eine HERMELIN-Tochter aus dem Betrieb Eichberger, St. Margarethen bei Knittelfeld.
Obmann Matthias Bischof konnte viele heimische Kaufinteressenten sowie mehrere Landwirte aus Slowenien begrüßen. Fa. Schalk und Fa. Videsott sicherten den Absatz seitens des Viehhandels entsprechend ab.
Das Service der Treuhandkäufe über die Mitarbeiter der RINDERZUCHT STEIERMARK wirkte sich auch wieder positiv auf das Marktgeschehen aus.
Fleckvieh
Im Bereich der Kuhkälber waren die schwereren und bereits weitestgehend entwöhnten Kälber deutlich besser nachgefragt als die sehr jungen Kuhkälber. Den Tageshöchstpreis erzielte ein SIDO-Kalb mit sehr hoher Mutterleistung aus dem Zuchtbetrieb Brigitte und Georg Summer, Kammern im Liesingtal.
In der Kategorie der Jungkalbinnen fehlte im Gewichtsbereich zwischen 200 und 300 kg etwas der Schwung der privaten Käufer. Ab 300 kg zogen die Preise deutlich an und vor allem für schwere Jungkalbinnen wurden sehr ansprechende Preise erzielt. Am gefragtesten an diesem Tag war eine bereits gesichert trächtige MANAUS-Tochter aus dem Zuchtbetrieb der Fam. Hartl, Perchau am Sattel.
50 vermarktete Jungkühe mit einem Durchschnittspreis von über 2.300 Euro sind ein überaus erfreuliches Zeichen in Richtung der Produktion von Qualitätszuchtvieh. Mit großem Abstand den Tageshöchstpreis erzielte eine HERMELIN-Tochter aus dem bekannten L-Stamm der Fam. Eichberger, Rachau. Diese sehr komplette Jungkuh war einem weststeirischen Züchter das höchste Gebot den Tages wert.
Mit einem Durchschnittspreis von über 1.800 Euro bei den trächtigen Kalbinnen konnte man im Österreichvergleich durchaus zufrieden sein. Nichtsdestotrotz bedarf es auch in diesem Segment nachhaltige Preisverbesserungen, um die Attraktivität der Zuchtkalbinnenproduktion aufrecht zu erhalten. Eine hochträchtige MINISTER-Tochter aus dem Franz Gugl, Preitenegg, erzielte das höchste Gebot dieser Kategorie. Diese sehr körperhafte Kalbin verblieb in der Steiermark.
Preisstatistik Fleckvieh
Preise netto in Euro, in Klammer die Anzahl der verkauften Tiere